40 Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Alltag (fast) ohne Mehraufwand

Es klingt zu schön um wahr zu sein, aber eine nachhaltige Lebensweise lässt sich gut schrittweise in den Alltag integrieren. Und das größtenteils sogar ohne Mehraufwand und ohne Mehrkosten. Die Ausreden „Das kann ich mir nicht leisten“ oder „Dafür habe ich keine Zeit“ gelten nicht mehr.

Tipps für einen nachhaltigen Alltag im Badezimmer

Kosmetikprodukte

  • Festes Shampoo* / Beim Kauf darauf achten keine Haarseife auszuwählen, diese ist in der Anwendung etwas aufwändiger, da für ein optimales Ergebnis eine Saure Rinse (500 ml Wasser mit 1 EL Essig vermischt) nötig ist. Festes Shampoo verwendest du indem du das Stück an den nassen Haaren reibst, bis sich genügend Shampoo darauf verteilt hat.
  • Duschstück* / Sie sehen aus wie feste Seife, sind aber pH-Hautneutral und trocknen daher die Haut nicht aus. Absolut tauglich für den Alltag, da die Anwendung sehr angenehm ist.
  • Feste Seife* / Den Klassiker im Badezimmer bekommst du in unendlichen Variationen in jeder Drogerie und Produkte mit sehr hochwertigen Inhaltsstoffen auf jedem Handwerkermarkt.
  • Feste Rasierseife* / Wer sich Bart oder Körperbehaarung entfernen möchte greift oft zum Rasierschaum oder -gel aus der Dose. Eine gute Alternative ist Rasierseife, die mit einem Rasierpinsel aufgeschäumt und aufgetragen wird. Außer der Seife und dem Pinsel ist auch ein kleines Schälchen vonnöten, in das du den Schaum streifen und aufschlagen kannst.
  • Keine Kosmetikartikel horten. Du solltest sie nur dann und mit Bedacht kaufen, wenn etwas ausgeht. Wenn du selbst keinen Durchblick im Inhatsstoff-Dschungel hast, kannst du im Laden den Barcode des Artikels mit der App ToxFox scannen. Die App zeigt anschließend an ob sich darin unerwünschte Inhaltsstoffe wie z. B. Stoffe auf Basis von Erdöl befinden.
gesichtspflege mit roggenmehl

Langfristig nachhaltig

  • Rasierhobel* / Einen Rasierer solltest du erst anschaffen, wenn ein neuer notwendig wird. Die Ersatzklingen sind unschlagbar günstig.
  • Wiederverwendbare Periodenprodukte* / Zugegeben, hier erwartet dich ein wenig Mehraufwand. Je nach Produkt musst du sie nach der Benutzung auswaschen oder einmal im Monat auskochen. Informationen zu Menstruationsunterwäsche findest du bei Natana.
  • Holzzahnbürste* / Obwohl Holz- oder Bambuszahnbürsten oft einen weiten Weg zurücklegen müssen bis sie bei uns in den Regalen liegen sind sie eine gute Alternative zu herkömmlichen Modellen aus Kunststoff. Bambus ist ein schnell nachwachsender Rohstoff, der i.d.R. ohne Pestizide auskommt. Doch trotzdem ist die Studienlage eher mager und es gibt Untersuchungen, die die Ökobilanz als Mittelmäßig einstufen und eher Kunststoffzahnbürsten mit Wechselköpfen empfehlen. Außerdem gibt es nicht nur Handzahnbürsten aus Bambus sondern auch Wechselköpfe für gängige elektrische Zahnbürsten (Truemorrow). Grundsätzlich lassen sich Holzzahnbürsten gut in den Alltag integrieren, da einfach nur der Griff ins Regal verändert werden muss.
  • Feuchtes Toilettenpapier meiden. Alternativ normales Toilettenpapier befeuchten. Wenn unvermeidbar dann eines wählen, das nicht aus Textilfasern besteht und den Slosh-Box-Test besteht.
  • Perlatoren* an Waschbecken ersetzen. Mindestens einmal im Jahr solltest du die Perlatoren im Haus ausbauen und entkalken. Dennoch ist deren Lebensdauer nicht unbegrenzt. Bei einer Neuanschaffung solltest du darauf achten einen Sparperlator zu kaufen. Da es unterschiedliche Gewindegrößen gibt, muss der Neue vor dem Kauf mit dem Alten Perlator abgeglichen werden. Am einfachsten geht das wenn du einen ausgebauten Perlator zum nächsten Baumarkt mitnimmst. Durch dieses einfache Mittel kannst du im Alltag ohne Aufwand bis zu 2/3 Wasser beim Händewaschen sparen.

Tipps für einen nachhaltigen Alltag in der Küche

Geschirrpflege

  • Spülmaschinenpulver* statt Tabs. Pulver lässt sich sparsamer dosieren. Bei einer vollen Maschine und dem Normal- oder Eco-Programm benötigst du 2 TL. Das ist weniger Material als für Tabs verwendet wird. Bei Kurzprogrammen ist es ohnehin sinnvoll Pulver zu verwenden, da sich Tabs eventuell in der kurzen Zeit nicht vollständig auflösen. Außerdem entfällt die Folie, da die meisten Tabs einzeln verpackt sind. Die sich selbst auflösende Folie aus PVOH (Polyvinylalkohol) ist ebenfalls nicht unbedenklich. Bisher gab es nur Tests unter Laborbedingungen.
  • Eco-Programm nutzen. Grundlage für das Eco-Programm ist der sogenannte Sinnersche Kreis. Er besteht aus 5 Komponenten. In der Mitte ist das Wasser und außen sind in unterschiedlich großen Anteilen die Komponenten Zeit, Temperatur, Mechanik und Chemie angeordnet. Wenn du von einem etwas wegnimmst musst du etwas anderes erhöhen, damit keine Lücke entsteht. Der größte Energiefresser ist die Temperatur des Wassers. Wenn das Programm die Wassertemperatur senkt, wird die Zeit verlängert. So wird das selbe, saubere Ergebnis erzielt. Das Eco-Programm lässt sich vor allem durch Zeitvorwahl gut in den Alltag integrieren. So ist z. B. der Geschirrspüler fertig wenn du von der Arbeit kommst. Egal wie lange er vorher gelaufen ist.
  • Feste Spülseife* verwenden. Im Alltag müssen nur einzelne Geschirrteile mit der Hand gereinigt werden. Etwa scharfe Messer, Holzbretter und sehr große Teller. Die Dosierung von flüssigem Spülmittel fällt da gerne schwer. Eine gute Alternative kann die ergiebige feste Spülseife sein. Diese wird mit einem feuchten Tuch aufgeschäumt und dann wie gewohnt verwendet.
  • Zum reinigen von Glas- oder Edelstahlflaschen eignen sich hervorragend Edelstahlkugeln*. Kugeln mit Wasser und falls nötig etwas Spülmittel in die Flasche geben, fest verschließen und ordentlich schütteln. Danach in ein Sieb gießen und mit klarem Wasser spülen. Die Flasche ebenfalls mit klarem Wasser ausspülen.
  • Ebenso wie im Badezimmer ist es in der Küche möglich den Wasserhahn des Spülbeckens mit einem Sparperlator auszustatten.

Aufbewahrung und Bearbeitung von Lebensmitteln

  • Verwende Holzbretter*. Bei Verwendung von Kunststoffschneidbrettern kann durch die Schneidbewegung des Messers Mikroplastik gelöst und aufs Lebensmittel übertragen werden. Bei Schneidbrettern aus Holz gibt es einen weiteren Vorteil. Durch die Reinigung mit Wasser und Spülmittel quillt das Holz leicht auf und kleine Riefen die beim Schneiden entstanden sind verschwinden fast vollständig wieder.
  • Lebensmittel in Schraubgläsern* aufbewahren. Vermutlich fallen im Alltag regelmäßig Schraubgläser an. Spätestens sobald eine Marmelade oder die Essiggurken aufgebraucht sind. Durch das Einlegen in Wasser kann bei den meisten Gläsern das Papieretikett rückstandslos abgelöst werden. Danach wandern Glas und Deckel in den Geschirrspüler. Sobald beides wirklich ganz trocken ist, kann das Glas seiner neuen Verwendung zugeführt werden. Ich bewahre darin z. B. Haferflocken, Hefeflocken, geröstete Nüsse und losen Tee auf. Das Einfrieren von Gemüsesuppen ist ebenfalls möglich, sofern mindestens 2 cm Luft zwischen Flüssigkeit und Deckel besteht. Außerdem können sie eine Brotzeitbox ersetzen. In Gläser mit einer weiten Öffnung (z. B. Sturzgläser*) kannst du sehr einfach hineingreifen.
  • Ebenfalls Lebensmittel betreffend ist die richtige Lagerung. Hier gibt es ein paar Regeln die du kennen solltest. z. B. solltest du Bananen nicht neben Äpfeln lagern, da diese ein Reifegas ausstoßen das die Bananen sehr schnell braun werden lässt. Südfrüchte sollten nicht im Kühlschrank, sondern in der kühlen Speisekammer aufbewahrt werden. Zwiebeln und Kartoffeln fangen bei Sonnenlicht an auszutreiben. Kartoffeln werden dadurch ungenießbar. Weitere Tipps dazu findest du auf der Seite „Zu gut für die Tonne“ des BMEL.
  • Regrow: Bestimmte Lebensmittel kannst du nachwachsen lassen. Sehr gut funktionieren Frühlingszwiebeln. Die unteren 2 cm und die Wurzeln stehen lassen und in ein kleines Glas mit Wasser stellen. Täglich das Wasser wechseln und nach ein paar Tagen wachsen neue Blätter, die du verwenden kannst. Bei Bio-Karotten kannst du das oberste Stück Strunk in ein flaches Schälchen mit Wasser legen. Täglich das Wasser wechseln und nach ein paar Tagen wächst das Karottengrün nach welches du wie Petersilie verwendet kannst.
  • Falls du Kunststoffschüsseln dafür verwendest um darin Lebensmittel zu pürieren oder Teige zu verquirlen, solltest du dich nach einer Alternative umsehen. Durch die mechanischen Kräfte, die auf das Material einwirken, kann Mikroplastik abgeschabt werden. Dieses gelangt in das Lebensmittel. Eine gute Alternative für Pürierbecher sind 0,5 l Bierkrüge aus dickem Glas (Link zum Insta-Post). Vielleicht hast du sowas sogar zuhause. Ansonsten findest du solche Gläser auch gut auf Flohmärkten oder im Sozialkaufhaus. Als Ersatz für meinen Mixbecher in dem ich immer kleine Mengen Teig verquirlt oder Eiweiß aufgeschlagen habe, habe ich mir einen aus Edelstahl* gekauft.
  • Trinkflaschen zum Mitnehmen aus Glas* oder Edelstahl*. Je weiter die Öffnung ist, desto einfacher ist die Flasche zu reinigen. Weithalsflaschen dürfen in der Regel in den Geschirrspüler und werden dort gut sauber. Achtung bei Aluminiumflaschen. Diese sind auf der Innenseite dünn mit einem Kunststoff beschichtet damit das Aluminium nicht auf das Getränk übergehen kann. Alu-Flaschen dürfen nicht in den Geschirrspüler und eignen sich nicht für Säurehaltige Getränke.
  • Elektrogeräte so lange verwenden bis sie nicht mehr repariert werden können. Beim Neukauf (oder auch Gebrauchtkauf) auf die Energieeffizienzklasse achten. Bei Einführung des neuen Energielabels im März 2021 bekamen Geräte mit der Klasse A+++ die neue Klasse A. Die angegebenen Werte, die die einzelnen Geräte gut miteinander vergleichbar machen beziehen sich jeweils auf das Energiesparprogramm.
Mikroplastik Kunststoffbehälter

Reinigung

  • Wenige Reinigungsmittel reichen:
    • Spülmittel*: Das kannst du nicht nur zum spülen von Geschirr verwenden. Auch zum Entfernen von leichten Flecken z. B. auf dem Esstisch ist es bestens geeignet.
    • Universalreiniger*: Diese können für Bodenpflege und Oberflächenpflege z. B. im Badezimmer verwendet werden.
    • Essig und Natron: Mithilfe dieser beiden Komponenten kannst du Kalkablagerungen an Armaturen, Flecken in Teppichen und Verkrustungen in Töpfen entfernen. Bei der Anwendung auf Oberflächen vorher an einer unauffälligen Stelle testen, da diese Mischung empfindliche Oberflächen angreifen kann. Aufgrund des Essigs nicht geeignet für Marmor.
    • Microfasertuch*: Microfasertücher in Kombination mit lauwarmem Wasser entfernen bereits einen Großteil der Verschmutzungen.
    • Zitronensäure: Forscher haben herausgefunden, dass Zitronensäure eine höhere Reinigungsleistung im Bezug auf Bakterien hat als Essigsäure. So ist Zitronensäure beispielsweise hervorragend dafür geeignet den Kühlschrank zu reinigen.
  • Stofftaschentücher* statt Küchenkrepp: Für die schnelle Zwischenreinigung z. B. am Esstisch. Vielleicht hast du aus deiner eigenen Kindheit noch Stofftaschentücher oder findest am Flohmarkt oder aus Haushaltsauflösungen eine Sammlung gut erhaltener Tücher. Ich verwende die Tücher, aus denen die Flecken nicht mehr rausgehen zum abtupfen der Aquarellpinsel.
Sinnerscher Kreis

Sinnerscher Kreis mit den Komponenten Wasser in der Mitte, Chemie, Temperatur, Mechanik und Zeit.

Kochen und backen

  • Pflanzenmilch statt Kuhmilch zum backen und kochen verwenden. z. B. für (Brezen-)Knödel. Diese kommen ebenfalls ohne Ei aus.
  • Beim Backen auf Rezepte mit Ei verzichten. Wie z. B. Zitronenmuffins oder Mandelhörnchen.
  • Rezepte mit ein oder zwei Eiern kannst du problemlos veganisieren. z. B. durch Apfelmuß oder Sojamilch (Es funktioniert nur mit Sojamilch aufgrund des hohen Eiweißgehalts)
  • Neue Rezepte ausprobieren. Auf diversen Blogs, unter anderem auf meinem, gibt es eine Vielzahl an fleischlosen Rezepten. Ursprünglich nur für meinen eigenen Gebrauch erstellt, gibt es sie hier zum Download.

Einkauf

  • Wochenplan und Einkaufsliste erstellen. So kannst du für abwechslungsreiche Kost im Alltag sorgen und gleichzeitig den Geldbeutel schonen in dem du nur das kaufst, was du und deine Familie wirklich braucht. Einen Beispielwochenplan findest du hier.
  • Nicht zu viel einkaufen. Gehe nicht hungrig einkaufen und kaufe nur so viel wie benötigt wird.
  • Nicht zu viel kochen. Im Laufe der Zeit lässt sich immer besser einschätzen wie groß die Portionen gehalten werden müssen, damit nichts übrig bleibt.
  • Großpackungen kaufen. Dies gilt allerdings nur für haltbare Lebensmittel wie Reis, Nudeln oder Mehl. Nicht jede/r hat Zugang zu unverpackten trockenen Lebensmitteln. Doch häufig werden größere Gebinde angeboten. z. B. 5 kg Mehl im Mühlenladen. Dieses muss zuhause Luftdicht verpackt werden um einen Befall mit Lebensmittelmotten zu vermeiden.

Tipps für mehr Nachhaltigkeit bei Kleidung

Wäschepflege

  • Waschmittelpulver hat eine bessere Waschleistung als Flüssigwaschmittel oder Pods. Flüssige Waschmittel benötigen Konservierungsmittel und belasten daher die Klärwerke stärker (Quelle). Außerdem enthalten sie keine Bleichmittel, weshalb sie z. B. für weiße Wäsche und Handtücher ungeeignet sind.
    Grundsätzlich ist ein Baukastensystem empfehlenswert, da alle Komponenten an die Bedürfnisse angepasst werden können. Je nach Wasserhärtegrad und Verschmutzung werden Wasserenthärter*, Bleichmittel* und Waschmittel* höher oder niedriger dosiert.
  • Doch egal welche Waschmittel du verwendest, vermeide Überdosierung. Dies kann zu Ablagerungen in der Kleidung führen und belastet das Wasser.
  • Vermeide Weichspüler. Sie belasten das Wasser mit Konservierungsmitteln, Duft- und Farbstoffen und flüssigen Kunsstoffen wie z. B. Acrylic Polymer oder Dimethicone. Häufig werden Deklarierungspflichtige Duftstoffe wie z. B. Limonene verwendet.
  • Verzichte auf Waschmittel mit optischen Aufhellern. Dies sind fluoreszierende Substanzen und erbringen keine Reinigungsleistung, sondern überdecken Flecken sozusagen lediglich mit einer optischen Täuschung.
  • Achte auf die Waschsymbole und wasche empfindliche Kleidung in einem Beutel
  • Verwende das Eco-Programm. Der größte Anteil des Energieverbrauchs geht für die Erwärmung des Wassers drauf. Deshalb ist es sinnvoll bei niedrigeren Temperaturen dafür aber für eine längere Zeit zu waschen. Dies gilt auch für Bettwäsche und Handtücher. Sorgen wegen Keimen braucht man nicht zu haben. Die niedrigere Temperatur gleicht die Maschine durch die verlängerte Zeit aus (siehe Sinnerscher Kreis), sofern ein Waschpulver mit Bleichmittel Anwendung findet. Ein- bis zweimal im Monat sollte die Waschmaschine aber im regulären Programm bei 60°C laufen um eventuelle Ablagerungen zu entfernen. Da moderne Waschmaschinen i.d.R. über eine Zeitvorwahl verfügen kannst du wie beim Geschirrspüler auch eine Zeit vorwählen zu der das Programm abgelaufen sein soll, sodass die längere Laufdauer nicht stört.
  • Fülle die Waschmaschine voll. Wenn du dir nicht sicher bist wie viel Wäschestücke du benötigst um die angegebene Kg-Zahl zu erreichen, dann stelle einen Wäschekorb auf die Waage und wiege die Wäsche. Nach wenigen Waschladungen bekommst du ein Gefühl dafür, wie viel Wäsche in die Waschmaschine kann.
  • Um die Kleidung zu schonen ist es sinnvoll alle Reißverschlüsse zu schließen und alle Knöpfe zu öffnen.
  • Dunkle Kleidung solltest du auf links waschen um ein ausbleichen zu verhindern.
  • Gewaschene Kleidung auf einer Wäscheleine trocknen. Dies spart sehr viel Energie bedeutet aber einen höheren Zeitaufwand, da jedes Wäschestück einzeln auf die Leine gebracht werden muss. Besonders bei warmen Temperaturen und leichtem Wind trocknen die Wäschestücke sehr schnell. Wenn im Winter im Haus getrocknet wird, solltest du darauf achten ausreichend zu lüften. Sonst kann die Luftfeuchtigkeit und damit das Risiko für Schimmelbefall in der Wohnung ansteigen.
  • Vermeidung hoher Schleuderzahlen: Wäschestücke verlieren bei hohen Schleuderzahlen und im Wäschetrockner viele Fasern. Daher sollte die Waschmaschine nicht auf die maximale Schleuderzahl eingestellt werden. Eine Ausnahme bilden Situationen, in denen die Wäscheladung unbedingt in den Trockner gegeben werden muss, um die Trocknerzeit zu verkürzen und den Energieverbrauch zu minimieren.

Kleiderschrank

  • Zertifizierte Kleidung* kaufen: Achte darauf, Kleidung mit Zertifizierungen wie dem Global Organic Textile Standard (GOTS) zu wählen, um nachhaltige und umweltfreundliche Herstellungspraktiken zu unterstützen.
  • Naturmaterialien bevorzugen: Entscheide dich für Kleidung aus natürlichen Materialien wie Baumwolle, Leinen oder Wolle, die umweltfreundlicher sind und oft eine längere Lebensdauer haben.
  • Nicht zu viel kaufen: Kaufe bewusst und vermeide übermäßigen Konsum, um Ressourcen zu schonen und die Umweltbelastung zu reduzieren.
  • Gebrauchte Kleidung in Erwägung ziehen: Überlege, Second-Hand-Kleidung zu kaufen, um den Lebenszyklus von Kleidungsstücken zu verlängern und Abfall zu minimieren. z. B. bei Spendenbügel. Die dort erwirtschafteten Erträge gehen an regelmäßig wechselnde Organisationen.

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DIY Essigreiniger aus Mandarinenschalen

Winterzeit ist Mandarinenzeit. In einem anderen Beitrag habe ich dir bereits gezeigt, wie du aus den Schalen Streudeko für den Weihnachtsschmuck herstellen kannst (Klick hier).

Aus den Überresten lässt sich mithilfe weniger Zutaten ein Essigreiniger herstellen.

Dieser eignet sich für viele Oberflächen und ist vor allem in Küche und Bad sehr beliebt, da er meist ohne großen Aufwand Kalkablagerungen und Schmutz entfernt. Theoretisch kann man einfach haushaltsüblichen Essig mit Wasser mischen (Verhältnis 1:1) und sofort loslegen. Den Geruch kann man durch die Zugabe der Schalen und wer mag auch Rosmarinzweige verbessern.

Das brauchst du

  • Schalen von Zitrusfrüchten
  • Essigessenz*
  • Wasser
  • Schraubglas
  • Sprühflasche (am besten aus Glas) z.B. eine leere Deoflasche
  • oder Glasflasche mit Ausgießer

So wird der Essigreiniger gemacht

Die Schalen grob zerkleinern und in das Schraubglas schichten. Wasser und Essigessenz im angegebenen Verhältnis mischen und in das Glas gießen, sodass die Schalen vollständig bedeckt sind.

Das Glas an einem dunklen Ort zwei Wochen ruhen lassen und regelmäßig schütteln.

Essigreiniger aus Mandarinenschalen

Nach dieser Zeit den Mandarinenessig durch ein Haarsieb gießen und auffangen. Eine Sprühflasche bis zu zwei Dritteln mit der Flüssigkeit füllen und mit abgekochtem Wasser auffüllen.

Achtung beim Umgang mit Reinigern zum sprühen. Die entstehenden Aerosole können eingeatmet werden und deine Atemwege reizen. Auch wenn dieser Reiniger aus natürlichen Inhaltsstoffen besteht, kann er doch Reaktionen auslösen. Insbesondere da eine Säure enthalten ist. Wenn du darauf verzichten möchtest den Reiniger aufzusprühen kannst du die Mischung in eine Glasflasche füllen. Zur besseren Dosierung kannst du einen Flaschenausgießer* verwenden. Die Flasche gut erkennbar beschriften und bei den restlichen Reinigern aufbewahren.

Bei der Anwendung ist etwas zu beachten. Manche Oberflächen reagieren mit der Essigsäure und werden davon stumpf. Dazu zählen Marmorplatten, Steinböden, Silikonfugen und Aluminium. Hier sollten lieber Reiniger auf Basis von Zitronensäure verwendet werden. (Quelle: bessergesundleben.de)

Weitere Tipps wie du mit wenigen Zutaten Reiniger herstellen kannst findest du bei Wastelesshero.de

Noch mehr Tipps und Tricks zum Thema Nachhaltigkeit im Badezimmer findest du hier.

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DIY-Kosmetik mit Roggenmehl / 2 Rezepte

Roggen ist eine Getreidesorte, die in vielen Regionen Deutschlands angebaut wird und gute Erträge bringt. Man kann es gut zum Brotbacken verwenden. Außerdem verwende ich auch beim Backen von Kuchen und Muffins immer einen Esslöffel voll Roggenmehl. Dies ändert nichts an der Konsistenz und bringt ein winziges Plus an Nährstoffe und einen guten Geschmack. Doch gibt es noch weitere Verwendungsmöglichkeiten für dieses Getreide.

Da Roggen wesentlich weniger Klebeeiweiß als Weizen und Dinkel enthält, ist dieses Mehl dafür geeignet Haar- und Hautpflege herzustellen.

In diesem Beitrag zeige ich dir zwei Möglichkeiten um aus Roggenmehl Haar- und Hautpflege herzustellen. Zum einen kannst du mit seiner Hilfe deine Haare detoxen um die Waschintervalle zu verlängern. Zum anderen eignet es sich sehr gut als tägliche Waschcreme bei unreiner Haut.

Roggen (Quelle: Copilot designer)

Was ist NoPoo?

Es gibt verschiedene Wege die NoPoo-Methode anzuwenden. NoPoo steht als Abkürzung für „No Shampoo“.

  • Methode 1: Sebum Only ist der drastischste Weg und bedeutet den kompletten Verzicht auf Haarewaschen. Zumindest für fünf bis sechs Wochen. Anstatt des Haare waschens werden sie regelmäßg gründlich gebürstet. Danach fetten die Haare weniger nach und müssen seltener gewaschen werden.
    Wenn du diese Methode versuchen möchtest, solltest du deine Haare darauf vorbereiten und vorher ausschließlich mildes Shampoo ohne Silikone oder Polyquaternium verwenden und auf Haarstylingprodukte verzichten.
  • Methode 2: Only Water beschreibt die Methode die Haare zwar regelmäßig zu waschen, aber ausschließlich Wasser zu verwenden.
  • Methode 3: Die Haare werden regelmäßig mit Roggenshampoo gewaschen. Das Mehl saugt das Fett sozusagen auf.

Wenn du mehr zu diesem Thema lesen möchtest, findest du bei lernen.net einen ausführlichen Artikel.

NoPoo mit Roggenmehl

Falls du dich für die Mehlvariante entscheidest, habe ich hier ein erprobtes Rezept für dich.
Nimm bitte keinesfalls etwas anderes als Roggenmehl. Nur damit entsteht eine cremige Konsistenz. Bei glutenhaltigeren Getreidesorten wie Weizen entsteht ein klebriger Teig der sich nur sehr schwer wieder herauswaschen lässt.

Rezept

  • 3 EL Roggenmehl
  • 1/2 TL Natron*
  • 4 EL Wasser (oder Avocadokernsud)
  • 1 bis 2 Tropfen ätherisches Öl (optional)

Die Menge reicht für schulterlanges Haar. Das Shampoo am besten vor jeder Verwendung frisch zubereiten. Im Kühlschrank hält es sich bis zu zwei Tage. Wird die Mischung zu lange gelagert, kann sie zu Sauerteig werden.

Die Zutaten in einem Schälchen mischen und zu einem cremigen Teig verrühren. Die Masse gleichmäßig in den nassen Haaren verteilen und dann mit viel lauwarmem Wasser auswaschen.

Sparsam mit den ätherischen Ölen umgehen, sie könnten sonst die Kopfhaut reizen. Am besten nur einen einzigen Tropfen hinzufügen.

Für fettige Haare eignen sich Teebaumöl * und Pfefferminzöl*.
Bei trockenem Haar kannst du Lavendelöl* oder Orangenöl* verwenden.
Falls du kein ätherisches Öl verwenden kannst oder möchtest, empfiehlt es sich ein paar Tropfen Oliven-, Mandel*- oder Jojobaöl* hinzuzufügen.

Wenn du zu empfindlicher Kopfhaut neigst, lasse am besten das Natron weg.

Extra Tipp

Um dir Arbeit zu sparen kannst du ein Schraubglas mit der Mehl-Natron-Mischung füllen. Stelle außerdem ein kleines Schälchen und das Öl im Badezimmer bereit, sodass du bei Bedarf schnell die Haarwaschcreme herstellen kannst.

Gesichtswaschcreme

Aus Roggenmehl kannst du ganz einfach und mit wenigen Zutaten eine Gesichtswaschcreme machen, die sehr sanft und zur täglichen Anwendung geeignet ist.

Rezept

  • 1 TL Mehl
  • 5 – 6 Tropfen Jojobaöl*
  • 1 Tropfen ätherisches Öl (optional)
  • 1 EL Wasser

Alle Zutaten in einem Schälchen zu einer Creme zusammenrühren.
Mit kreisenden Bewegungen im Gesicht verteilen, Augen- und Mundpartie aussparen.

gesichtspflege mit roggenmehl
Quelle: Copilot Designer

Bei empfindlicher Haut am besten auf das ätherische Öl verzichten.
Ansonsten gilt, bei zu Unreinheiten neigender Haut Minz*- oder Teebaumöl*, bei trockener Haut Lavendel*- oder Orangenöl*.

Ätherische Öle unbedingt außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.
Jojoba- und Mandelöl kann man gut zur Massage verwenden und dürfen auch schon bei Babys angewendet werden.

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Hier findest du Rezepte für DIY-Hautpflegeprodukte aus Avocadokernen.

Weitere Tipps für ein nachhaltigeres Badezimmer findest du hier.

Zahnpflege und Mundhygiene – Was taugen DIY-Rezepte

Das Thema Zahnpflege und Mundhygiene ist vielschichtig und man kann hier wirklich viel tun um Plastikmüll und Mikroplastik zu reduzieren. In Teil 1 widmen wir uns Mikroplastikfreier Zahncreme, selbstgemachtem Mundwasser und Ölziehen.

DIY Zahnpasta

Fangen wir mit dem Nummer 1 Zahnpflege-Tipp an der hundertfach im Internet herumgeistert.
Selbstgemachte Zahnpasta aus Kokosöl, Xylitol und Natron.

So toll dieser Tipp auch klingen mag mit „Antibakterieller Wirkung des Kokosöl“ und „Blitzblanke Zähne dank Natron“, so schlecht ist er in Wahrheit für die Zähne. Natron macht tatsächlich die Zähne weiß, deshalb gibt es auch den uralten Beautytipp sich vor einem Date die Zähne mit Backpulver zu putzen. Das darin enthaltene Natron schmirgelt die Zähne glatt und greift den Zahnschmelz an. Langfristig gesehen, schadet man den Zähnen also mehr damit, als das man ihnen hilft. Und der „Whitening Effekt“ ist nur von kurzer Dauer, da der angegriffene Zahnschmelz sich schneller verfärben kann als gesunde Zähne.

Zahnpasta ohne Mikroplastik

Vor kurzem habe ich bei REWE eine für mich neue Zahncreme-Marke entdeckt. Made in Germany, vegan, ohne Mikroplastik. Friends of Dents GmbH. Im Markt hatten sie nur die Sorte Polar Punch, aber auf der firmeneigenen Homepage kann man jede der sechs Sorten sowie Zahnbürsten aus Bambus bestellen. Wer als Erwachsener mal wieder Lust auf eine fruchtige Zahnpasta hat (bei den gängigen Marken findet man ja eher wenig Auswahl) ist bei diesem Hersteller gut aufgehoben. Die Zahnpasta ist für Kinder ab sechs Jahren geeignet.

Wer auf die Kunststofftuben verzichten möchte findet eine Alternative bei Ben&Anna. Neben Deo-Sticks in Papiertuben gibt es in ihrem Onlineshop auch Zahncreme und -puder (mit und ohne Fluorid) in Gläsern. Allerdings kann ich hier nichts zum Geschmack sagen.

blank cream tube on fresh chestnut leaf
Photo by Karolina Grabowska on Pexels.com

DIY Mundwasser

Diesen Tipp findet man fast so häufig wie die Rezepte für Zahncreme. Hier haben wir die selbe Problematik wie bei der Zahncreme. Eine Zeit lang habe ich das Mundwasser sporadisch verwendet. Inzwischen bin ich aber wieder auf das ayurvedische Ölziehen umgestiegen.

Um das Mundwasser herzustellen benötigt man abgekochtes und abgekühltes Wasser, einige Tropfen Minzöl oder Olbas*, Xylitol und Natron. Wenn du dennoch Mundwasser selbst herstellen möchtest, rate ich dazu das Natron einfach wegzulassen.

Zahnpflege

Erstellt mit Copilot Designer

Ölziehen statt Mundwasser

In der ayurvedischen Gesundheitslehre spielt Zahnpflege eine große Rolle. Man geht davon aus, dass ein gesunder Mund die Gesundheit des Körpers positiv beeinflusst.

Beim Ölziehen wird ein Esslöffel Öl in den Mund genommen und dann 10 – 15 Minuten drin behalten. Angefangen mit Kauen und Schlürfen übergehend zu durch die Zähne ziehen sobald es flüssiger wird. Zu guter Letzt das Öl nicht einfach in den Abfluss ausspucken, da es die Rohre auf Dauer verstopfen kann, sondern in etwas Toilettenpapier und dann im Mülleimer entsorgen.

Diese Art der Zahnpflege ist am Anfang etwas Gewöhnungsbedürftig, aber sobald man diese Phase überwunden hat ist es leicht in die tägliche Routine einzubeziehen. Ölziehen sollte aber nicht dauerhaft angewendet werden sondern als 6 – 8 wöchige Kur. Zwischen den Kuren mindestens zwei Wochen pausieren.

Welches Öl zum Ölziehen?

Hier scheiden sich die Geister. Vielleicht ist es einfach eine Geschmacksfrage. Der wohl am meisten verbreitete Tipp im Internet lautet: Kokosöl. Es gibt bereits Studien dazu, dass Kokosöl eine antibakterielle Wirkung hat. Eine Zusammenfassung der Studien findest du bei Kokosöl.info. Daher ist es ausgesprochen gut dafür geeignet. Außerdem sagt der Geschmack vielen Menschen zu und es ist inzwischen in jedem Supermarkt erhältlich.

Andere Quellen nennen Sesamöl (z.B. gesundfit.de). Dieses ist bereits seit Jahrhunderten im indischen und ostasiatischen Raum verbreitet und hat ebenfalls eine antibakterielle Wirkung.

Ebenfalls denkbar sind native, kaltgepresste Bio-Öle wie Oliven-, Raps- oder Sonnenblumenöl. Außerdem gibt es in Drogeriemärkten sogenanntes Ölziehöl, welches eine Mischung aus verschiedenen Pflanzenölen versetzt mit ätherischen Ölen darstellt.

Meine Lieblingschemikerin Mai Thi Nguyen Kim hat in ihrem YouTube Kanal MaiLab ein informatives Video darüber gemacht. Ihr Fazit ist, dass Ölziehen effektiv ist, man aber ebenso normales Mundwasser benutzen kann. Allerdings muss ich an dieser Stelle einwerfen, dass Mundwasser viele Inhaltsstoffe aufweist und Öl nicht.

Zahnpflege Mandelöl

Erstellt mit Copilot Designer

Dieses Video findest du hier.
Ihren Kanal MaiLab hier.

Demnächst gibt es einen zweiten Beitrag zum Thema Zahnpflege und Mundhygiene. Dieser behandelt Zungenreiniger und Zahnseide.

Mehr Tipps und Tricks zum Thema Nachhaltigkeit im Badezimmer findest du hier.

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Hautpflege mit Avocadokernen / 3 Rezepte

In einem anderen Blogeintrag habe ich bereits über Haarpflege mit Avocadokernen geschrieben. Nun widmen wir uns der Hautpflege.

Den Kern von Fruchtfleischresten befreien, mehrere Stunden in Wasser einweichen und mindestens einen Tag trocknen lassen. Nach dieser Behandlung lässt sich die braune Haut recht gut entfernen.
Den Kern fein raspeln oder mit einer Kaffeemühle mahlen.
Die Raspeln ausbreiten und gut trocknen lassen.
Wer sich für die Kaffeemühle entscheidet braucht ein paar Tage Geduld. Den noch weichen Kern in kleine Würfel schneiden und mehrere Tage bis zu einer Woche bei Zimmertemperatur trocknen lassen. Dann erst in die Kaffeemühle geben.

Hautpflege Peeling

  • 1/2 TL getrocknete Avocadokernraspeln
  • 2 TL hochwertiges Pflanzenöl (z.B. kaltgepresstes Olivenöl oder für empfindliche Haut Mandelöl)

Die Raspeln mit dem Öl zu einer Paste vermischen und mit kreisenden Bewegungen im Gesicht verteilen. Augen- und Mundpartie dabei aussparen. Mit warmem Wasser abspülen und das überschüssige Öl mit einem Waschlappen abnehmen.

Avocadokern Peeling

Variation Gesichtsmaske

  • 1/2 TL getrocknete Avocadokernraspeln
  • 2 TL hochwertiges Pflanzenöl
  • 1/2 TL Tonerdepulver
  • 2 TL Wasser

Aus allen Zutaten eine homogene Masse herstellen, mit kreisenden Bewegungen im Gesicht verteilen und mehrere Minuten einwirken lassen. Mit viel warmem Wasser abwaschen und das überschüssige Öl mit einem Waschlappen abnehmen.
Wie bei allen Peelings gilt auch hier: Nicht täglich verwenden. (Idee von bessergesundleben)

Handpeeling bzw. Handreinigungspaste

  • 1 TL Natron
  • 2 TL Wasser
  • 1/2 TL getrocknete Avocadokernraspeln
  • 1/2 TL Schmierseife oder 1 TLFlüssigseife (kann man selber machen)
  • Bei Bedarf 2 oder 3 Tropfen Zitronenöl

Natron mit Wasser verrühren bis eine Paste entsteht. Raspeln, Seife und Öl unterrühren. Die Reinigungspaste ist mehrere Tage haltbar.

Flüssigseife

Die Seife in kaltes Wasser einrühren, kurz aufkochen lassen und während es simmert immer wieder umrühren. Die Seifenflocken sollten sich ganz aufgelöst haben.
Die Seife abkühlen lassen und hin und wieder umrühren. Das Ganze 12 bis 24 Stunden stehen lassen. In dieser Zeit wird die Seife etwas dicker. Danach das Olivenöl einrühren.
(Quelle: Utopia)

Es ist natürlich verlockend hier Seifenreste zu verwenden. Dies ist grundsätzlich möglich, allerdings sollte dann nur die halbe Menge angesetzt werden, da diese Seife nicht so lange haltbar ist.

Hier findest du weitere Tipps und Tricks zum Thema Nachhaltigkeit im Badezimmer

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Haarpflege mit Avocadokernen / 2 einfache Rezepte

Obwohl Avocados gesund sind sollten sie aufgrund ihrer schlechten Klimabilanz und der zum Teil sehr ausbeuterischen Anbaubedingungen nicht oft auf dem Einkaufszettel stehen. Dennoch kaufe ich alle paar Monate mal ein Stück, um sie dann so vielfältig wie möglich zu verwenden. Z.B. Kleingeschnitten im Salat, oder mit einer Prise Kala Namak (schwarzes Salz) auf´s Brot geschmiert. Zum Schluss bleibt der Kern. Doch wohin damit?

Avocadokerne enthalten, genau wie das Fruchtfleisch, viele Nährstoffe. Fein geraspelt und 1 Stunde im Ofen gebacken kannst du ihn in Smoothies und Müslis mischen. Allerdings solltest du sparsam damit umgehen, da der Kern bitter schmeckt. Außerdem müssen die Raspeln wirklich gut durchgetrocknet sein, weil sie sonst innerhalb weniger Tage zu schimmeln beginnen. Wen der Geschmack nicht überzeugt, kann sich die Kerne in die Haare schmieren (Kleiner Scherz am Rande). Aber mal im Ernst.

Avocado

Sud aus Avocadokernen selbst herstellen

Aus dem geraspelten Kern lässt sich sehr einfach ein Auszug herstellen, den du für die Haarpflege verwenden kannst. Und das mit nur wenigen Zutaten.

Du brauchst:

  • Einen Avocadokern
  • Eine feine Raspel
  • 500 ml Wasser
  • Einen Topf
  • Ein Haarsieb
  • Zwei sterilisierte Gläser mit 250 ml Fassungsvermögen

Den Kern fein raspeln und im Wasser 30 Minuten köcheln lassen, abkühlen lassen und in die beiden Gläser abseihen. Im Kühlschrank hält sich der Sud mehrere Tage. Außerdem kann eins der Gläser eingefroren werden, sofern genügend Luft im Glas ist. So hat die Flüssigkeit beim durchfrieren genügend Platz um sich auszudehnen.

Es gibt (mindestens) zwei Möglichkeiten um den Sud zu verwenden.

Haarpflege aus Roggenmehl und Avocadokernsud

Die herzustellende Menge für eine Haarwäsche variiert je nach Haarlänge
Für mittellanges Haar:

  • 2 EL Roggenmehl (Roggen enthält viel weniger Gluten als z.B. Weizen. Stark glutenhaltige Mehlsorten eignen sich nicht zur Herstellung des Shampoos)
  • 1 Prise Natron
  • 2 Tropfen Lavendelöl
  • 4 EL Sud

Alle Zutaten zu einer Creme verrühren und wie Shampoo verwenden. Das Roggenmehl bindet das Fett in den Haaren ohne es mit künstlichen Inhaltsstoffen zu beschweren oder zu überpflegen.

Wer diese Variante bevorzugt, kann den Sud portionsweise in der benötigten Menge z.B. in Muffinförmchen aus Silikon oder kleinen Schraubgläsern (Babybreigläsern) einfrieren.

Sud als Haarkur

Für mittellanges Haar:

  • 200 ml Sud
  • ein altes oder dunkles Handtuch
    Der Sud ist rot und kann auf das Handtuch abfärben

Sud in die Haare und die Kopfhaut einmassieren, Handtuch drum herumwickeln und 10 – 20 Minuten einwirken lassen. Danach mit viel warmem Wasser auswaschen. Wie sich der Sud auf blondiertes Haar auswirkt, kann ich nicht sagen. Möglicherweise können rote Flecken im Haar entstehen. Die Wirkung der Haarkur ist bombastisch. Die Haare waren danach seidig glänzend, geschmeidig und leicht zu kämmen.

Beim Umgang mit Avocados und deren Kernen ist zu beachten, dass sie einen Inhaltsstoff enthalten, der für die meisten Haustiere giftig ist. (Quelle: Smarticular, dort gibt es noch weitere Rezepte für Avocadokerne)

Hier findest du Tipps zur Verwendung von Avocadokernen im Bereich der Hautpflege.

Für weitere Tipps und Tricks zum Thema Nachhaltigkeit im Badezimmer findest du hier.

Mikroplastik ist einfach überall

Viele von euch werden zumindest einen vagen Begriff davon haben was Mikroplastik bedeutet. Ich erkläre euch woher es kommt, was es im Körper macht und wie man es vermeiden kann.

Ich gebe keine Garantie auf Vollständigkeit. Wenn du dich mehr mit dem Thema befassen möchtest, kannst du hier den Plastikatlas der Heinrich-Böll-Stiftung kostenlos downloaden.

Update

Am 15.10.2023 trat das umgangssprachlich genannte „Glitzer-Verbot“ in Kraft. Seit diesem Tag darf kein loser, kunststoffbasierter Glitzer mehr verkauft werden. Außerdem bezieht sich dieses Verbot auf Mikroplastik in Kosmetik z. B. Peeling

person catching glitters
Photo by cottonbro studio on Pexels.com

Wie gelangt das Mikroplastik in die Umwelt

Es gibt viele Wege, wie die winzigen Teilchen in die Natur gelangen können.

  • Reifenabrieb / Jeder Reifen verursacht etwa 120g pro 1000km (Quelle: ADAC)
  • Zerfall von in der Umwelt liegenden Kunststoffen in immer kleinere Teilchen
  • Synthetische Kleidung / beim Waschen, Trocknen im Trockner und Tragen von Kleidung aus z.B. Polyacryl, Polyester oder Polyamid verlieren die Textilien Mikroplastikfasern
  • Kosmetika / In regulären Kosmetikartikeln sind häufig flüssige Polymere enthalten, die nur schwer biologisch abbaubar sind und nicht vollständig von Kläranlagen gefiltert werden können
    (Hier findest Du einen Artikel, der sich ausschließlich mit Kosmetika befasst)
  • Mikrorisse in Kunststoffflaschen und -behältern / Durch Erschütterungen lösen sich winzige Partikel die in der Flüssigkeit bleiben. Besonders anfällig sind Einwegflaschen. Sie sollten daher nicht wiederbefüllt werden
  • Mikrorisse in Milchflaschen für Säuglingsnahrung aus Kunststoff. Durch das sterilisieren können sich winzige Partikel lösen
  • Radiergummi aus PVC / Durch das radieren lösen sich kleine Krümel
  • Schneidbretter aus Kunststoff / Sie sind billig und in fast jedem Haushalt zuhause, aber beim Schneiden lösen sich aus der Oberfläche kleine Partikel, die dann abgewaschen werden oder gleich im Lebensmittel hängen bleiben
  • Handrührgerät in einer Kunststoffschüssel verwenden / Durch die Reibung auf Kunststoff lösen sich kleine Partikel
Plastikmüll
Plastikmüll am Strand

Wie gelangt das Mikroplastik in den Körper

Mikroplastik kann über verschiedene Wege in den Körper gelangen.

  • Fische und andere Meeresfrüchte / in ihnen reichert sich nicht nur im Magen-Darm-Trakt Mikroplastik an, sondern auch im Fleisch, das dann auf den Tellern landet (Quelle: Umweltbundesamt)
  • Meersalz / Meerwasser wird mitsamt allen enhaltenen Mineralien und Plastikteilchen in Salzgärten geleitet. Dort verdunstet das Wasser, Salz bleibt übrig und landet mitsamt den enthaltenen Partikeln ebenfalls in unseren Speisen. (Quelle: Nationalgeographic)
  • Getränke / Die durch Erschütterungen gelösten Partikel aus Kunststoffflaschen werden über die enthaltene Flüssigkeit aufgenommen
  • Kosmetikartikel die auf die Haut aufgetragen werden

Ob der Mensch die kleinsten, kaum mehr messbaren Partikel über die Atemluft aufnehmen kann ist noch nicht geklärt. Das Alfred-Wegener-Institut (das bereits Mikroplastik in Schnee nachgewiesen hat) erforscht dies gerade.

Update: Mikroplastikteilchen haben es nachweislich bis in unsere Lungen geschafft. (Quelle, englischsprachig)

Schadstoffe, die aus der Verpackung in das Lebensmittel übergehen

Sogenannte „Migrierende Inhaltsstoffe“ sind Bisphenol-A, Phtalate (Weichmacher) und Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS).

Durch verschiedene Faktoren gehen diese Inhaltsstoffe auf das verpackte Lebensmittel über. z.B.:

  • Lagerdauer
  • Lagertemperatur
  • Fettgehalt des Lebensmittels
  • Säuregehalt des Lebensmittels
  • Sonneneinstrahlung
Mikroplastik Kunststoffbehälter

Erstellt mit Copilot Creator

Am meisten davon betroffen sind Molkereiprodukte (und vegane Ersatzprodukte), da sie Fett und Säure enthalten.
Zudem solltest du keine heißen Getränke aus Kunststoffbechern trinken und beim Erhitzen von Speisen in der Mikrowelle darauf achten, dass das Geschirr Mikrowellengeeignet ist. Hier am besten komplett auf Kunststoff verzichten und lieber in einem Teller oder einer Glasschüssel erwärmen.
Eine weitere Schadstoffquelle bilden Pfannen mit Antihaftbeschtung und Ourdoorbekleidung mit Abperleffekt. Diese enthalten häufig PFAS (PFC).
Einen sehr detaillierten Artikel zu diesem Thema findest du auf der Seite der Verbraucherzentrale.

Des Weiteren stecken in vielen anderen Gegenständen Weichmacher, die nicht mit Lebensmitteln in Berührung kommen. (Quelle: Utopia)

Welche Auswirkungen hat das auf den Menschen?

Die schädlichen Inhaltsstoffe der Kunststoffe werden nun über belastete Lebensmittel oder Kosmetika aufgenommen. Sie können langfristig gesehen erhebliche Schäden im menschlichen Körper anrichten.
Sie bewirken z.B.

  • Schädigung des Nervensystems
  • Schilddrüsenerkrankungen
  • Diabetes
  • Fettleibigkeit
  • Herzerkrankungen
  • Allergien
  • Immunschwäche

Frauen:

  • Brustkrebs
  • Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit
  • Entwicklungsstörungen beim Embryo

Männer:

  • Prostatakrebs
  • niedrige Spermienzahl

Kinder:

  • Hyperaktivität
  • Lern- und Verhaltensstörungen
  • niedriger IQ
  • Asthma
  • niedriges Geburtsgewicht
  • frühe Pubertät
  • sogenannte Kreidezähne

(Quelle: Helion-Gesundheit)

Quelle: Pixabay

Wie kannst du Mikroplastik vermeiden?

Zum Thema Kosmetik habe ich bereits einen Artikel verfasst. (Klickt hier)
Darin geht es z.B. um Zahnpflege mit DentalDelight*, selbstgemachte Haarpflege aus Avocadokernen, Peeling aus drei Zutaten und weiteren Herstellern nachhaltiger Kosmetik.

Kleidung

Wähle beim Kauf von neuen Kleidungsstücken nachhaltige Marken die ausschließlich Naturfasern verwenden. Es muss auch nicht immer Baumwolle sein. Bei dem Versandhändler Biotextilien-Allgäu gibt es schöne Artikel für Damen und Herren aus Hanf. Einen ausführlichen Artikel zum Thema Kleidung und Mikroplastik findest du hier.

Für Sporttreibende gibt es kaum Alternativen zu Funktionskleidung aus synthetischen Fasern. Oder man hat bereits einige Kleidungsstücke die man nicht einfach wegwerfen möchte. All diese Kleidung muss regelmäßig gewaschen werden. Es gibt eine einfache Lösung um Synthetikkleidung nachhaltig zu waschen: Die heißt Guppyfriend*. Die Gründer der Langbrett GmbH haben es sich zum Ziel gemacht die Umweltverschmutzung durch Faserteilchen zu minimieren. Die entsprechenden Kleidungsstücke werden in den Beutel gepackt, nach dem waschen wieder entnommen und die aufgefangenen Teilchen entfernt (nicht mit Wasser auswaschen).

Flaschen und Getränke

Getränke nicht in Kunststoffflaschen sondern in Glasflaschen kaufen. In Deutschland gibt es ein relativ engmaschiges Netz aus Brauereien und Abfüllern, sodass du Limonaden und Säfte aus der Region in Mehrwegflaschen erwerben kannst. Alternativ dazu kannst du hierzulande sehr gut Leitungswasser trinken. (Quelle: Umweltbundesamt)

Babyfläschchen müssen nicht notwendigerweise aus Kunststoff sein. Es gibt von allen großen Herstellern Nuk*, Mam*, Lansinoh* und Avent * Fläschchen aus Glas, sodass du dich für die Sorte entscheiden kannst, die das Kind am besten akzeptiert.

Küchenutensilien

So wenig wie möglich Lebensmittel in Plastikverpackungen kaufen und wenn doch, dann den Kunststoff richtig dem Recycling zuführen.

Beim Neukauf von Schneidbrettern auf das Material achten. Die Kunststoffbrettchen sind oftmals sehr günstig, haben aber nur eine geringe Lebensdauer. Lieber ein paar Euro mehr in die Hand nehmen und Bretter aus Holz kaufen. (Mehr zu Schneidbrettern findet ihr bei Messer-Mojo) Wer auf den Komfort der Plastikvariante nicht verzichten möchte kann Schneidbretter aus Reishülsen verwenden. z.B. von Green-World-Production*. Diese sind jedoch ebenfalls mit Vorsicht zu genießen, da als Klebemittel häufig ein Material verwendet wird welches Formaldehyd ausdünstet.

Diese Liste ist noch lange nicht vollständig und ich werde sie regelmäßig updaten. Über eure Tipps und Erfahrungen würde ich mich sehr freuen. Hinterlasst dazu gerne einen Kommentar.

Weitere Tipps und Tricks zum Thema Nachhaltigkeit in der Küche findest du hier.
Zum Thema Badezimmer geht es hier entlang.

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3 Tipps zum putzen mit Kartoffelschalen

Auf verschiedenen einschlägigen Seiten wird darüber geschrieben, wir wirkungsvoll Kartoffelschalen bestimmte Putzmittel ersetzen können.
Besonders zwei Anwendungsweisen sind mir ins Auge gestochen, die ich sehr schnell ausprobieren konnte.

Schuhe polieren mit Kartoffelschalen

Bei meinen heißgeliebten, wahrscheinlich bereits 25 Jahre alten Lederstiefeln war eine Reinigung schon lange überfällig. Nun gab es heute wieder ein Kartoffelgericht und so habe ich beide Schuhe fein säuberlich mit der Schale eingerieben. Vorher habe ich den Staub mit einer weichen Bürste entfernt. Man benötigt ziemlich viele Schalenstücke, da das Leder, besonders wenn es bereits rau ist, das Wasser aus der Schale aufnimmt.
Nachdem das Leder getrocknet ist, die überschüssige Stärke mit einer weichen Bürste abnehmen. Bereits nach dieser Behandlung sahen die Schuhe schon viel besser aus.
Aber um sie winterfest zu machen, war es dennoch notwendig sie mit einem Lederpflegespray zu behandeln.

Lederschuhe
Kartoffelschalen

Spülbecken reinigen mit Kartoffelschalen

Da unsere Spüle aus Edelstahl besteht und dieser Hack gut für Edelstahl geeignet ist, habe ich die Gelegenheit genutzt um diesen Tipp endlich einmal auszuprobieren.

Neulich gab es bei uns selbstgemachte Pommes. Dementsprechend fielen viele Schalen an. Ich habe das Spülbecken erst mit Wasser abgespült, dann mit einem Lappen grob getrocknet, danach mit einer großen Kartoffelschale eingerieben. Nach einer kurzen Einwirkzeit habe ich das Spülbecken wieder abgebraust und mit einem Lappen trocken gerieben.

Links vorher / rechts nachher

Wie auf den Bildern zu sehen kann so eine Behandlung mit Kartoffelschalen ein acht Jahre altes Edelstahlbecken nicht wieder zum funkeln bringen. Aber es wurde tadellos gereinigt ohne irgendwelche aggressiven oder synthetischen Mittel zu verwenden.

Spiegel und Glasflächen reinigen

Nachdem ich mit den Ergebnissen beim Schuhe und Spülbecken polieren recht zufrieden war, habe ich auch den Tipp mit den Glasflächen ausprobiert. Als es neulich wieder mal selbstgemachte Pommes gab (dazu gibt es später sicher auch einen Beitrag) habe ich ein paar der größeren Schalen beiseitegelegt um am Abend die Spiegel im Bad zu putzen.
Also habe ich zuerst mit den Kartoffelschalen vorgeschrubbt um Tropfen zu entfernen. Da aber ein Film aus Stärke zurückblieb habe ich mit einem nassen Frotteelappen darübergewischt und dann mit einem Trockentuch nachpoliert.

Als Fazit kann ich sagen, dass ich mir den Schritt mit den Kartoffelschalen hätte sparen können. Künftig werde ich die Spiegel im Badezimmer wieder mit einem feuchten Tuch und dem guten Trockentuch säubern. Dies funktioniert nämlich bei normaler Verschmutzung ebenfalls ohne Reinigungsmittel.

Weitere Einsatzmöglichkeiten sind das Entfernen von Spinatflecken und Belägen in Thermoskannen. (Quelle: Smarticular)

Hier findest du weitere Tipps und Tricks zum Thema Nachhaltigkeit in der Küche.

So kannst Du Mikroplastik in Kosmetika erkennen und vermeiden

Was ist Mikroplastik?

Ein Thema, an dem niemand vorbeikommt der nachhaltiger Leben möchte, lautet Mikroplastik.
Lt. Definition handelt es sich um Kunststoffteilchen, die kleiner als 5 mm sind.
Es landet im Abwasser, wird dort teilweise von den Kläranlagen herausgefiltert und dann zusammen mit dem restlichen Klärschlamm verbrannt. Hier setzt es eine Menge CO2 frei. Der Rest fließt in die Flüsse und lagert sich zum Teil in den Fischen ab, die später auf dem Teller landen.
Oder es wird in Form von Reifenabrieb direkt von der Straße in Flüsse und Seen gespült. Aber bleiben wir dem vermeidbaren Mikroplastik, das viele von uns unbewusst in Form von Cremes und anderen Kosmetikartikeln verwenden.

Wo steckt Mikroplastik drin?

Quasi überall. Es ist frustriered, aber wenn man in eine Drogerie geht findet man sicherlich in jedem Regal etwas mit diesen kleinen Kunststoffteilchen. Zwar haben einige Hersteller bislang zugesagt keine Microbeads (kleine, aber mit bloßem Auge sichtbare Kügelchen) mehr in ihren Kosmetikartikeln zu verwenden, aber die unsichtbare Gefahr in Form von flüssigen Polymeren bleibt weiterhin bestehen.
Mehr Infos dazu bietet der BUND-Einkaufsratgeber.

Seien es nun Haftcremes, Sonnencremes, Gesichtsreiniger oder Babyshampoo. In fast allen Bereichen gibt es Hersteller, die Kunststoffe in flüssiger Form oder als Mikrogranulat ihren Produkten hinzufügen.

Eine recht detaillierte Auflisting von Produkten die Mikroplastik enthalten findet ihr beim BUND.

Plastikmüll ist nicht immer so offensichtlich. Die unsichtbare Gefahr sind z.B. flüssige Polymere als Mikroplastik

Wie erkenne ich ob Mikroplastik in dem Produkt enthalten ist?

Die Liste der verwendeten Kunststoff-Kleinstpartikel ist lang und wird stetig länger.
Aber es ist sinnvoll die häufigsten zu kennen und aus der langen Liste der Ingredienzien herauslesen zu können.

  • Acrylate Copolymer (AC)
  • Acrylate Crosspolymer (ACS)
  • Polyamide (PA, Nylon-6, Nylon-12)
  • Polyacrylate (PA)
  • Polymethylmethacrylate (PMMA)
  • Polyethylene (PE)
  • Polyethylenterephthalate (PET)
  • Polypropylene (PP)
  • Polyquaternium (PQ)
  • Polystyrene (PS)
  • Polyurethane (PUR)
    (Quelle: Utopia)

Einen ausführlichen Artikel über Mikroplastik findest du bei Utopia.

Was kann ich stattdessen verwenden?

In zertifizierter Naturkosmetik ist kein Mikroplastik erlaubt. Hier lohnt es sich ein wenig auszuprobieren.
Ich kann euch aber gerne Tipps geben und meine Erfahrungen mit euch teilen.

Zahnpasta
Fruchtige und erfrischende Sorten gibt es bei Friends of Dents / Dental Delight*
Hier gibt es einen ausführlichen Eintrag zum Thema nachhaltige Mundhygiene.

Gesichtsreinigung
Manna* Seifen bieten Gesichtsreinigungsbars für jeden Hauttyp
Hier findest du zwei einfache Rezepte um Gesichtspeelings selbst herzustellen

Haarpflege
Manna* Seifen bieten festen Conditioner
Foamie* hat verschiedene Shampoobars bzw festes Shampoo im Programm
Hier findest Du einen ausführlichen Eintrag zum Thema Haarpflege mit Avocadokernen
Die einfachste Methode um die Haare zu reinigen ist ein Gemisch aus Roggenmehl, Wasser und ein paar Tropfen ätherischem Öl.

Naturkosmetik und selbst gemachte Kosmetik enthalten kein Mikroplastik

Hier findest du weitere Tipps und Tricks zum Thema Nachhaltigkeit im Badezimmer.
Aber nicht nur in Kosmetika lauern die Kleinstpartikel. Mehr darüber erfährst du hier.

(Enthält Affiliat-Links / mit * gekennzeichnet)

So einfach kannst du Wattepads vermeiden

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Beim Anbau von Baumwolle wird einiges an Wasser und Pestizide/Herbizide verwendet, was in manchen Produktionsländern weitreichende Folgen hat. Weitere Infos dazu findest du auf der Seite des WWF.

Wofür werden Wattepads verwendet?

  • Abschminken
  • Reinigen des Babypos beim Windeln wechseln
  • Entfernen von Nagellack
  • Gesichtsreinigung mit kosmetischen Wassern oder Ölen
Wattepads
Wattepad zur Reinigung der Haut (Quelle: Pixabay)

Was brauchst du für eine nachhaltige Alternative?

Tatsächlich brauchst du nur wenige Sachen um nachhaltige Abschminkpads oder Mini-Waschlappen herzustellen.

  • Ein Stück Stoff
  • Schneiderkreide
  • Ein Glas o.Ä. mit 10 cm Durchmesser für Abschminkpads
  • Ein Glas o.Ä. mit 15 cm Durchmesser für Mini-Waschlappen
  • Eine Stoffschere oder Stoff-Zickzack-Schere
  • Eine Nähmaschine oder Overlock-Nähmaschine

Als Stoff eignet sich am besten Baumwolle. Zum Beispiel von einem alten Kopfkissenbezug.

Wenn du Abschminkpads und Waschläppchen machen möchtest, nimmtst du zur besseren Unterscheidung am besten zwei verschiedene Stoffstücke.

Mithilfe der Gläser und der Schneiderkreide Kreise auf den Stoff zeichnen.

Wer keine Overlock-Nähmaschine besitzt schneidet die Kreise am besten mit einer Zickzackschere aus. Immer zwei Kreise links auf links zusammenheften und entweder direkt mit der Overlockmaschine vernähen oder mit der normalen Nähmaschine vernähen und einen Zickzackstich dafür verwenden.

Die Pads sind waschbar bei 60°C und Trocknergeeignet. Man kann damit Cremes auftragen oder sie mit etwas Öl beträufeln und Augenmakeup entfernen. Die dabei Entstehenden dunklen Verfärbungen werden allerdings durch das Waschen nicht vollständig entfernt. Aber mich persönlich stört das nicht.

Kann man sowas auch kaufen?

Wer wenig Zeit, oder einfach keine Nähmaschine hat, kann wiederverwendbare Abschminkpads auch käuflich erwerben. Eigene Erfahrungen konnte ich mit zwei verschiedenen machen und war mit den Ergebnissen äußerst zufrieden.

ProWin Face ´n´ Eye Pads

Waschies aus der Höhle der Löwen
Leichtes MakeUp lässt sich mit den Waschies sogar ohne Verwendung von Reinigungsmitteln entfernen.
Allerdings bestehen sie aus Mikrofaser und Viskose. Sie sollten deshalb im Guppyfriend gewaschen werden.

Hier findest du nachhaltige Alternativen zur Küchenrolle.

Weitere Tipps und Tricks zum Thema Nachhaltigkeit im Badezimmer findest du hier.