40 Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Alltag (fast) ohne Mehraufwand

Es klingt zu schön um wahr zu sein, aber eine nachhaltige Lebensweise lässt sich gut schrittweise in den Alltag integrieren. Und das größtenteils sogar ohne Mehraufwand und ohne Mehrkosten. Die Ausreden „Das kann ich mir nicht leisten“ oder „Dafür habe ich keine Zeit“ gelten nicht mehr.

Tipps für einen nachhaltigen Alltag im Badezimmer

Kosmetikprodukte

  • Festes Shampoo* / Beim Kauf darauf achten keine Haarseife auszuwählen, diese ist in der Anwendung etwas aufwändiger, da für ein optimales Ergebnis eine Saure Rinse (500 ml Wasser mit 1 EL Essig vermischt) nötig ist. Festes Shampoo verwendest du indem du das Stück an den nassen Haaren reibst, bis sich genügend Shampoo darauf verteilt hat.
  • Duschstück* / Sie sehen aus wie feste Seife, sind aber pH-Hautneutral und trocknen daher die Haut nicht aus. Absolut tauglich für den Alltag, da die Anwendung sehr angenehm ist.
  • Feste Seife* / Den Klassiker im Badezimmer bekommst du in unendlichen Variationen in jeder Drogerie und Produkte mit sehr hochwertigen Inhaltsstoffen auf jedem Handwerkermarkt.
  • Feste Rasierseife* / Wer sich Bart oder Körperbehaarung entfernen möchte greift oft zum Rasierschaum oder -gel aus der Dose. Eine gute Alternative ist Rasierseife, die mit einem Rasierpinsel aufgeschäumt und aufgetragen wird. Außer der Seife und dem Pinsel ist auch ein kleines Schälchen vonnöten, in das du den Schaum streifen und aufschlagen kannst.
  • Keine Kosmetikartikel horten. Du solltest sie nur dann und mit Bedacht kaufen, wenn etwas ausgeht. Wenn du selbst keinen Durchblick im Inhatsstoff-Dschungel hast, kannst du im Laden den Barcode des Artikels mit der App ToxFox scannen. Die App zeigt anschließend an ob sich darin unerwünschte Inhaltsstoffe wie z. B. Stoffe auf Basis von Erdöl befinden.
gesichtspflege mit roggenmehl

Langfristig nachhaltig

  • Rasierhobel* / Einen Rasierer solltest du erst anschaffen, wenn ein neuer notwendig wird. Die Ersatzklingen sind unschlagbar günstig.
  • Wiederverwendbare Periodenprodukte* / Zugegeben, hier erwartet dich ein wenig Mehraufwand. Je nach Produkt musst du sie nach der Benutzung auswaschen oder einmal im Monat auskochen. Informationen zu Menstruationsunterwäsche findest du bei Natana.
  • Holzzahnbürste* / Obwohl Holz- oder Bambuszahnbürsten oft einen weiten Weg zurücklegen müssen bis sie bei uns in den Regalen liegen sind sie eine gute Alternative zu herkömmlichen Modellen aus Kunststoff. Bambus ist ein schnell nachwachsender Rohstoff, der i.d.R. ohne Pestizide auskommt. Doch trotzdem ist die Studienlage eher mager und es gibt Untersuchungen, die die Ökobilanz als Mittelmäßig einstufen und eher Kunststoffzahnbürsten mit Wechselköpfen empfehlen. Außerdem gibt es nicht nur Handzahnbürsten aus Bambus sondern auch Wechselköpfe für gängige elektrische Zahnbürsten (Truemorrow). Grundsätzlich lassen sich Holzzahnbürsten gut in den Alltag integrieren, da einfach nur der Griff ins Regal verändert werden muss.
  • Feuchtes Toilettenpapier meiden. Alternativ normales Toilettenpapier befeuchten. Wenn unvermeidbar dann eines wählen, das nicht aus Textilfasern besteht und den Slosh-Box-Test besteht.
  • Perlatoren* an Waschbecken ersetzen. Mindestens einmal im Jahr solltest du die Perlatoren im Haus ausbauen und entkalken. Dennoch ist deren Lebensdauer nicht unbegrenzt. Bei einer Neuanschaffung solltest du darauf achten einen Sparperlator zu kaufen. Da es unterschiedliche Gewindegrößen gibt, muss der Neue vor dem Kauf mit dem Alten Perlator abgeglichen werden. Am einfachsten geht das wenn du einen ausgebauten Perlator zum nächsten Baumarkt mitnimmst. Durch dieses einfache Mittel kannst du im Alltag ohne Aufwand bis zu 2/3 Wasser beim Händewaschen sparen.

Tipps für einen nachhaltigen Alltag in der Küche

Geschirrpflege

  • Spülmaschinenpulver* statt Tabs. Pulver lässt sich sparsamer dosieren. Bei einer vollen Maschine und dem Normal- oder Eco-Programm benötigst du 2 TL. Das ist weniger Material als für Tabs verwendet wird. Bei Kurzprogrammen ist es ohnehin sinnvoll Pulver zu verwenden, da sich Tabs eventuell in der kurzen Zeit nicht vollständig auflösen. Außerdem entfällt die Folie, da die meisten Tabs einzeln verpackt sind. Die sich selbst auflösende Folie aus PVOH (Polyvinylalkohol) ist ebenfalls nicht unbedenklich. Bisher gab es nur Tests unter Laborbedingungen.
  • Eco-Programm nutzen. Grundlage für das Eco-Programm ist der sogenannte Sinnersche Kreis. Er besteht aus 5 Komponenten. In der Mitte ist das Wasser und außen sind in unterschiedlich großen Anteilen die Komponenten Zeit, Temperatur, Mechanik und Chemie angeordnet. Wenn du von einem etwas wegnimmst musst du etwas anderes erhöhen, damit keine Lücke entsteht. Der größte Energiefresser ist die Temperatur des Wassers. Wenn das Programm die Wassertemperatur senkt, wird die Zeit verlängert. So wird das selbe, saubere Ergebnis erzielt. Das Eco-Programm lässt sich vor allem durch Zeitvorwahl gut in den Alltag integrieren. So ist z. B. der Geschirrspüler fertig wenn du von der Arbeit kommst. Egal wie lange er vorher gelaufen ist.
  • Feste Spülseife* verwenden. Im Alltag müssen nur einzelne Geschirrteile mit der Hand gereinigt werden. Etwa scharfe Messer, Holzbretter und sehr große Teller. Die Dosierung von flüssigem Spülmittel fällt da gerne schwer. Eine gute Alternative kann die ergiebige feste Spülseife sein. Diese wird mit einem feuchten Tuch aufgeschäumt und dann wie gewohnt verwendet.
  • Zum reinigen von Glas- oder Edelstahlflaschen eignen sich hervorragend Edelstahlkugeln*. Kugeln mit Wasser und falls nötig etwas Spülmittel in die Flasche geben, fest verschließen und ordentlich schütteln. Danach in ein Sieb gießen und mit klarem Wasser spülen. Die Flasche ebenfalls mit klarem Wasser ausspülen.
  • Ebenso wie im Badezimmer ist es in der Küche möglich den Wasserhahn des Spülbeckens mit einem Sparperlator auszustatten.

Aufbewahrung und Bearbeitung von Lebensmitteln

  • Verwende Holzbretter*. Bei Verwendung von Kunststoffschneidbrettern kann durch die Schneidbewegung des Messers Mikroplastik gelöst und aufs Lebensmittel übertragen werden. Bei Schneidbrettern aus Holz gibt es einen weiteren Vorteil. Durch die Reinigung mit Wasser und Spülmittel quillt das Holz leicht auf und kleine Riefen die beim Schneiden entstanden sind verschwinden fast vollständig wieder.
  • Lebensmittel in Schraubgläsern* aufbewahren. Vermutlich fallen im Alltag regelmäßig Schraubgläser an. Spätestens sobald eine Marmelade oder die Essiggurken aufgebraucht sind. Durch das Einlegen in Wasser kann bei den meisten Gläsern das Papieretikett rückstandslos abgelöst werden. Danach wandern Glas und Deckel in den Geschirrspüler. Sobald beides wirklich ganz trocken ist, kann das Glas seiner neuen Verwendung zugeführt werden. Ich bewahre darin z. B. Haferflocken, Hefeflocken, geröstete Nüsse und losen Tee auf. Das Einfrieren von Gemüsesuppen ist ebenfalls möglich, sofern mindestens 2 cm Luft zwischen Flüssigkeit und Deckel besteht. Außerdem können sie eine Brotzeitbox ersetzen. In Gläser mit einer weiten Öffnung (z. B. Sturzgläser*) kannst du sehr einfach hineingreifen.
  • Ebenfalls Lebensmittel betreffend ist die richtige Lagerung. Hier gibt es ein paar Regeln die du kennen solltest. z. B. solltest du Bananen nicht neben Äpfeln lagern, da diese ein Reifegas ausstoßen das die Bananen sehr schnell braun werden lässt. Südfrüchte sollten nicht im Kühlschrank, sondern in der kühlen Speisekammer aufbewahrt werden. Zwiebeln und Kartoffeln fangen bei Sonnenlicht an auszutreiben. Kartoffeln werden dadurch ungenießbar. Weitere Tipps dazu findest du auf der Seite „Zu gut für die Tonne“ des BMEL.
  • Regrow: Bestimmte Lebensmittel kannst du nachwachsen lassen. Sehr gut funktionieren Frühlingszwiebeln. Die unteren 2 cm und die Wurzeln stehen lassen und in ein kleines Glas mit Wasser stellen. Täglich das Wasser wechseln und nach ein paar Tagen wachsen neue Blätter, die du verwenden kannst. Bei Bio-Karotten kannst du das oberste Stück Strunk in ein flaches Schälchen mit Wasser legen. Täglich das Wasser wechseln und nach ein paar Tagen wächst das Karottengrün nach welches du wie Petersilie verwendet kannst.
  • Falls du Kunststoffschüsseln dafür verwendest um darin Lebensmittel zu pürieren oder Teige zu verquirlen, solltest du dich nach einer Alternative umsehen. Durch die mechanischen Kräfte, die auf das Material einwirken, kann Mikroplastik abgeschabt werden. Dieses gelangt in das Lebensmittel. Eine gute Alternative für Pürierbecher sind 0,5 l Bierkrüge aus dickem Glas (Link zum Insta-Post). Vielleicht hast du sowas sogar zuhause. Ansonsten findest du solche Gläser auch gut auf Flohmärkten oder im Sozialkaufhaus. Als Ersatz für meinen Mixbecher in dem ich immer kleine Mengen Teig verquirlt oder Eiweiß aufgeschlagen habe, habe ich mir einen aus Edelstahl* gekauft.
  • Trinkflaschen zum Mitnehmen aus Glas* oder Edelstahl*. Je weiter die Öffnung ist, desto einfacher ist die Flasche zu reinigen. Weithalsflaschen dürfen in der Regel in den Geschirrspüler und werden dort gut sauber. Achtung bei Aluminiumflaschen. Diese sind auf der Innenseite dünn mit einem Kunststoff beschichtet damit das Aluminium nicht auf das Getränk übergehen kann. Alu-Flaschen dürfen nicht in den Geschirrspüler und eignen sich nicht für Säurehaltige Getränke.
  • Elektrogeräte so lange verwenden bis sie nicht mehr repariert werden können. Beim Neukauf (oder auch Gebrauchtkauf) auf die Energieeffizienzklasse achten. Bei Einführung des neuen Energielabels im März 2021 bekamen Geräte mit der Klasse A+++ die neue Klasse A. Die angegebenen Werte, die die einzelnen Geräte gut miteinander vergleichbar machen beziehen sich jeweils auf das Energiesparprogramm.
Mikroplastik Kunststoffbehälter

Reinigung

  • Wenige Reinigungsmittel reichen:
    • Spülmittel*: Das kannst du nicht nur zum spülen von Geschirr verwenden. Auch zum Entfernen von leichten Flecken z. B. auf dem Esstisch ist es bestens geeignet.
    • Universalreiniger*: Diese können für Bodenpflege und Oberflächenpflege z. B. im Badezimmer verwendet werden.
    • Essig und Natron: Mithilfe dieser beiden Komponenten kannst du Kalkablagerungen an Armaturen, Flecken in Teppichen und Verkrustungen in Töpfen entfernen. Bei der Anwendung auf Oberflächen vorher an einer unauffälligen Stelle testen, da diese Mischung empfindliche Oberflächen angreifen kann. Aufgrund des Essigs nicht geeignet für Marmor.
    • Microfasertuch*: Microfasertücher in Kombination mit lauwarmem Wasser entfernen bereits einen Großteil der Verschmutzungen.
    • Zitronensäure: Forscher haben herausgefunden, dass Zitronensäure eine höhere Reinigungsleistung im Bezug auf Bakterien hat als Essigsäure. So ist Zitronensäure beispielsweise hervorragend dafür geeignet den Kühlschrank zu reinigen.
  • Stofftaschentücher* statt Küchenkrepp: Für die schnelle Zwischenreinigung z. B. am Esstisch. Vielleicht hast du aus deiner eigenen Kindheit noch Stofftaschentücher oder findest am Flohmarkt oder aus Haushaltsauflösungen eine Sammlung gut erhaltener Tücher. Ich verwende die Tücher, aus denen die Flecken nicht mehr rausgehen zum abtupfen der Aquarellpinsel.
Sinnerscher Kreis

Sinnerscher Kreis mit den Komponenten Wasser in der Mitte, Chemie, Temperatur, Mechanik und Zeit.

Kochen und backen

  • Pflanzenmilch statt Kuhmilch zum backen und kochen verwenden. z. B. für (Brezen-)Knödel. Diese kommen ebenfalls ohne Ei aus.
  • Beim Backen auf Rezepte mit Ei verzichten. Wie z. B. Zitronenmuffins oder Mandelhörnchen.
  • Rezepte mit ein oder zwei Eiern kannst du problemlos veganisieren. z. B. durch Apfelmuß oder Sojamilch (Es funktioniert nur mit Sojamilch aufgrund des hohen Eiweißgehalts)
  • Neue Rezepte ausprobieren. Auf diversen Blogs, unter anderem auf meinem, gibt es eine Vielzahl an fleischlosen Rezepten. Ursprünglich nur für meinen eigenen Gebrauch erstellt, gibt es sie hier zum Download.

Einkauf

  • Wochenplan und Einkaufsliste erstellen. So kannst du für abwechslungsreiche Kost im Alltag sorgen und gleichzeitig den Geldbeutel schonen in dem du nur das kaufst, was du und deine Familie wirklich braucht. Einen Beispielwochenplan findest du hier.
  • Nicht zu viel einkaufen. Gehe nicht hungrig einkaufen und kaufe nur so viel wie benötigt wird.
  • Nicht zu viel kochen. Im Laufe der Zeit lässt sich immer besser einschätzen wie groß die Portionen gehalten werden müssen, damit nichts übrig bleibt.
  • Großpackungen kaufen. Dies gilt allerdings nur für haltbare Lebensmittel wie Reis, Nudeln oder Mehl. Nicht jede/r hat Zugang zu unverpackten trockenen Lebensmitteln. Doch häufig werden größere Gebinde angeboten. z. B. 5 kg Mehl im Mühlenladen. Dieses muss zuhause Luftdicht verpackt werden um einen Befall mit Lebensmittelmotten zu vermeiden.

Tipps für mehr Nachhaltigkeit bei Kleidung

Wäschepflege

  • Waschmittelpulver hat eine bessere Waschleistung als Flüssigwaschmittel oder Pods. Flüssige Waschmittel benötigen Konservierungsmittel und belasten daher die Klärwerke stärker (Quelle). Außerdem enthalten sie keine Bleichmittel, weshalb sie z. B. für weiße Wäsche und Handtücher ungeeignet sind.
    Grundsätzlich ist ein Baukastensystem empfehlenswert, da alle Komponenten an die Bedürfnisse angepasst werden können. Je nach Wasserhärtegrad und Verschmutzung werden Wasserenthärter*, Bleichmittel* und Waschmittel* höher oder niedriger dosiert.
  • Doch egal welche Waschmittel du verwendest, vermeide Überdosierung. Dies kann zu Ablagerungen in der Kleidung führen und belastet das Wasser.
  • Vermeide Weichspüler. Sie belasten das Wasser mit Konservierungsmitteln, Duft- und Farbstoffen und flüssigen Kunsstoffen wie z. B. Acrylic Polymer oder Dimethicone. Häufig werden Deklarierungspflichtige Duftstoffe wie z. B. Limonene verwendet.
  • Verzichte auf Waschmittel mit optischen Aufhellern. Dies sind fluoreszierende Substanzen und erbringen keine Reinigungsleistung, sondern überdecken Flecken sozusagen lediglich mit einer optischen Täuschung.
  • Achte auf die Waschsymbole und wasche empfindliche Kleidung in einem Beutel
  • Verwende das Eco-Programm. Der größte Anteil des Energieverbrauchs geht für die Erwärmung des Wassers drauf. Deshalb ist es sinnvoll bei niedrigeren Temperaturen dafür aber für eine längere Zeit zu waschen. Dies gilt auch für Bettwäsche und Handtücher. Sorgen wegen Keimen braucht man nicht zu haben. Die niedrigere Temperatur gleicht die Maschine durch die verlängerte Zeit aus (siehe Sinnerscher Kreis), sofern ein Waschpulver mit Bleichmittel Anwendung findet. Ein- bis zweimal im Monat sollte die Waschmaschine aber im regulären Programm bei 60°C laufen um eventuelle Ablagerungen zu entfernen. Da moderne Waschmaschinen i.d.R. über eine Zeitvorwahl verfügen kannst du wie beim Geschirrspüler auch eine Zeit vorwählen zu der das Programm abgelaufen sein soll, sodass die längere Laufdauer nicht stört.
  • Fülle die Waschmaschine voll. Wenn du dir nicht sicher bist wie viel Wäschestücke du benötigst um die angegebene Kg-Zahl zu erreichen, dann stelle einen Wäschekorb auf die Waage und wiege die Wäsche. Nach wenigen Waschladungen bekommst du ein Gefühl dafür, wie viel Wäsche in die Waschmaschine kann.
  • Um die Kleidung zu schonen ist es sinnvoll alle Reißverschlüsse zu schließen und alle Knöpfe zu öffnen.
  • Dunkle Kleidung solltest du auf links waschen um ein ausbleichen zu verhindern.
  • Gewaschene Kleidung auf einer Wäscheleine trocknen. Dies spart sehr viel Energie bedeutet aber einen höheren Zeitaufwand, da jedes Wäschestück einzeln auf die Leine gebracht werden muss. Besonders bei warmen Temperaturen und leichtem Wind trocknen die Wäschestücke sehr schnell. Wenn im Winter im Haus getrocknet wird, solltest du darauf achten ausreichend zu lüften. Sonst kann die Luftfeuchtigkeit und damit das Risiko für Schimmelbefall in der Wohnung ansteigen.
  • Vermeidung hoher Schleuderzahlen: Wäschestücke verlieren bei hohen Schleuderzahlen und im Wäschetrockner viele Fasern. Daher sollte die Waschmaschine nicht auf die maximale Schleuderzahl eingestellt werden. Eine Ausnahme bilden Situationen, in denen die Wäscheladung unbedingt in den Trockner gegeben werden muss, um die Trocknerzeit zu verkürzen und den Energieverbrauch zu minimieren.

Kleiderschrank

  • Zertifizierte Kleidung* kaufen: Achte darauf, Kleidung mit Zertifizierungen wie dem Global Organic Textile Standard (GOTS) zu wählen, um nachhaltige und umweltfreundliche Herstellungspraktiken zu unterstützen.
  • Naturmaterialien bevorzugen: Entscheide dich für Kleidung aus natürlichen Materialien wie Baumwolle, Leinen oder Wolle, die umweltfreundlicher sind und oft eine längere Lebensdauer haben.
  • Nicht zu viel kaufen: Kaufe bewusst und vermeide übermäßigen Konsum, um Ressourcen zu schonen und die Umweltbelastung zu reduzieren.
  • Gebrauchte Kleidung in Erwägung ziehen: Überlege, Second-Hand-Kleidung zu kaufen, um den Lebenszyklus von Kleidungsstücken zu verlängern und Abfall zu minimieren. z. B. bei Spendenbügel. Die dort erwirtschafteten Erträge gehen an regelmäßig wechselnde Organisationen.

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8 häufige Ernährungsformen

Häufig fallen auf Social-Media-Plattformen oder anderen Medien Begrifflichkeiten rund um die verschiedenen Ernährungsformen. Doch was steckt dahinter?

Diese Bezeichnungen bieten zumindest grobe Definitionen auf was bei der Ernährung (und dem Lebensstil) geachtet wird. Entgegen der landläufigen Meinung ist keine dieser Ernährungsformen per se „gesund“ oder „ungesund“. Es kommt immer auf die Abwechslung, den Anteil an frischem Obst und Gemüse und weitere Aspekte an.

Im Weiteren zeige ich euch verschiedene Ernährungsformen und worauf dabei geachtet wird.

Obst und Gemüse

Quelle: Pixabay

Häufige Ernährungsform Mischkost

Mischköstler, oder auch (manchmal abwertend gemeint) Omnivoren, also salopp gesagt „Allesfresser“, essen tierische und pflanzliche Lebensmittel. Ebenso werden verarbeitete wie unverarbeitete Lebensmittel konsumiert. Genaue Zahlen habe ich nicht gefunden, aber es sind wohl mindestens 40 % der Bevölkerung die sich auf diese Art ernähren. Häufig wird den „Omnis“ vorgeworfen ihre Lebensmittel ohne Rücksicht auf Tierwohl, Klima und andere Faktoren auszuwählen.

Häufigste Ernährungsform Flexitarier

Auch „Teilzeitvegetarier“ genannt, ernähren sich ähnlich wie Mischköstler. Jedoch werden tierische Produkte, insbesondere Fleisch und Fisch mit sehr viel Bedacht und in geringerem Ausmaß als bei der Mischkost verzehrt. Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ernährten sich im Jahr 2022 44 % der für die Statistik Befragten flexitarisch (Quelle).

Zur dieser Ernährungsform gehören auch vegetarische / vegane Ersatzprodukte. Die Gründe dafür sind vielfältig. Die Teilnehmer wurden gefragt warum sie auf Alternativprodukte zurückgreifen. Am häufigsten genannt wurden Neugier, Tierschutz, Geschmack und Klima/Umwelt.

Ein anderer Begriff der mit Flexitariern in Verbindung gebracht wird ist „Vollwertkost“. Personen die sich so ernähren achten nicht nur auf einen Hohen Anteil an Obst, Gemüse und Vollkornprodukten, sondern auch auf den Verarbeitungsgrad. Es werden unverarbeitete Lebensmittel bevorzugt. Ein neuerer Begriff dafür lautet „Clean Eating“.

Bild: Lasagne mit veganem Hack*

Paleo

Diese Ernährungsform ist eine Unterart der Mischkost. Es wird grob gesagt nur das gegessen, was es bereits in der Steinzeit gab. Fleisch, Fisch, Eier, Obst, Gemüse, Nüsse und Samen. Dagegen nicht erlaubt sind Zucker, Hülsenfrüchte, Getreide und (der wohl wichtigste Punkt) verarbeitete Lebensmittel. Diese Ernährungsform ist sehr fleischlastig.

Pescetarier

Das Wort Pescetarier leitet sich vom lateinischen Wort für Fisch (Pisce) ab. In dieser Ernährungsform wird außer Fisch kein Fleisch verzehrt.

Diese Ernährungsform bietet die Vorteile einer fischreichen Ernährung, die Omega-3-Fettsäuren und Proteine liefert, während sie den Fleischkonsum minimiert. Es ist jedoch notwendig, darauf zu achten, dass die Fischquellen nachhaltig und frei von Schadstoffen sind.

Good to know: Früher hieß es, dass Fisch kein Fleisch ist und deshalb von Vegetariern gegessen werden darf. Nicht selten gab es auf z.B. Firmen- und Familienfeiern als „vegetarisches“ Gericht irgendetwas mit Fisch. Doch woher kam diese Annahme? Hier müssen wir in der Zeit zurückreisen. Da das Fleisch von Fischen eine andere Struktur und einen anderen Geschmack als das Fleisch von Landtieren aufweist wurde kurzerhand erklärt, dass es sich hierbei nicht um Fleisch handelt. Viele Klöster legten deshalb Fischteiche an um auch in der Fastenzeit vor Ostern gut versorgt zu sein.

Vegetarier

Je nach Quelle ernähren sich zwischen 7 und 10 % der deutschen vegetarisch. Vegetarier verzichten auf alle Lebensmittel für die Tiere getötet werden müssen. Dazu zählen nicht nur Fisch und Fleisch, sondern auch Insekten und Nebenerzeugnisse wie Gelatine.

Vegetarier Unterarten

  • Ovo-Lacto-Vegetarier: Essen außer Eiern und Milch keine tierischen Produkte
  • Ovo-Vegetarier: Essen außer Eiern keine tierischen Produkte
  • Lacto-Vegetarier: Essen außer Milch keine tierischen Produkte

Rohkost und Rohkost-Vegan

Bei der Rohkost werden die Lebensmittel (insbesondere Obst und Gemüse) Roh gegessen, oder langsam bei ca. 40°C gegart. Einige Vitamine sind nicht hitzebeständig, so wird umgangen, dass diese beim Kochen zerstört werden. Zu diesen Nährstoffen zählen unter anderem Vitamin B12 und Folsäure.

Der Schwerpunkt liegt auf frischem Obst, Gemüse, Nüssen, Samen und Keimlingen. Diese Ernährungsform kann reich an Nährstoffen sein, aber es erfordert auch sorgfältige Planung, um einen ausgewogenen Nährstoffgehalt zu gewährleisten und mögliche Gesundheitsrisiken durch unzureichend gekochte Lebensmittel zu vermeiden.

Rohkostsalat

Bild: Salat aus grünem Spargel, Tomaten, Erdbeeren und Feta

Pflanzenbasiert

Eine pflanzenbasierte Ernährung ist überwiegend vegan, aber nicht zwingend vegetarisch. Dies kann zum Beispiel auf Personen zutreffen, die an sechs Tagen die Woche vegan leben, aber am Sonntag gerne ein Frühstücksei essen, oder einmal im Monat beim Essen gehen einen Salat mit Hähnchen. Klar ist, die Menge an tierischen Lebensmitteln ist nochmal drastisch weniger als bei den Flexitariern. Manche wechseln irgendwann in den Veganismus.

Vegan

Die Definition der „Vegan Society“ lautet folgendermaßen: Veganismus ist eine Lebensweise, die versucht – soweit wie praktisch durchführbar – alle Formen der Ausbeutung und Grausamkeiten an leidensfähigen Tieren für Essen, Kleidung und andere Zwecke zu vermeiden; und in weiterer Folge die Entwicklung und Verwendung von tierfreien Alternativen zu Gunsten von Mensch, Tier und Umwelt fördert. In Bezug auf die Ernährung bedeutet dies den Verzicht auf alle Produkte, die zur Gänze oder teilweise von Tieren gewonnen werden.

Diese Ernährungsform ist mit einem geringeren Risiko für bestimmte Gesundheitsprobleme verbunden, aber es ist wichtig, auf eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen wie Vitamin B12, Eisen und Kalzium zu achten.

Veganer essen nichts, das tierischen Ursprungs ist. Häufig weiten Personen die Vegan leben die darin enthaltenen Regeln auch auf ihren weiteren Lebensstil aus. Besonders dann, wenn die Entscheidung auf ethischen Gründen basiert. So wird auch auf tierische Hilfsmittel wie z. B. Gelatine zur Klärung von Apfelsaft oder Wein, Kleber auf Basis von tierischen Eiweißen oder Weichspüler auf Basis von tierischen Fetten (Quelle) verzichtet. Außerdem wird beim Kauf von Kosmetika ebenfalls auf das Vegan-Label geachtet, da diese frei von Tierversuchen ist.

Die vegane Lebensweise stößt im Bereich der Medizin allerdings an ihre Grenzen. Die meisten Medikamente durchlaufen in der Entwicklung eine Tierversuchsphase. Was sich bei manchen Nahrungsergänzungsmitteln jedoch vermeiden lässt ist Fischöl in Omega 3 Präparaten. In Algen ist ebenfalls Omega 3 enthalten.

Fazit

Die Vielfalt der Ernährungsformen zeigt, dass es kein „One-Size-Fits-All“ gibt. Jeder Mensch hat individuelle Bedürfnisse und Vorlieben. Die Wahl der Ernährungsform sollte gut durchdacht und auf die persönlichen Ziele und Umstände abgestimmt sein. Egal für welche Ernährungsform man sich entscheidet, eine ausgewogene, abwechslungsreiche und nachhaltige Ernährung ist immer von großer Bedeutung. Denn eine bewusste Ernährung kann nicht nur die Gesundheit fördern, sondern auch einen positiven Beitrag zur Umwelt leisten.

Vegane Rezepte, die sich für viele dieser Ernährungsformen eignen findest du HIER.

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Nachhaltige Brillenmode? Geht!

In Deutschland leben 41,1 Mio. Personen über 16 Jahren die ein Brille tragen. 23,4 Mio. tragen sie ständig, 17,7 Mio. gelegentlich (Stand 2019, Quelle: ZVA). Dieses Marktsegment birgt ein riesiges Potenzial beim Thema Nachhaltigkeit.

Brillenmode

Vor kurzem musste ich mir eine neue Brille kaufen. Dabei habe ich mir natürlich Gedanken darüber gemacht, wie ich das nachhaltig gestalten kann.

zerbrochene Brille
Brillenmode
Missgeschicke können passieren, manchmal kann man sie reparieren.

Bei mir war es so, dass die Fassung beim putzen am Steg auseinandergebrochen ist. Zum Glück konnte sie der Optiker reparieren, sodass ich nicht von heute auf morgen eine Neue gebraucht habe und in der Zwischenzeit auf Kontaktlinsen angewiesen war. Eine Ersatzbrille mit Sehstärke hatte ich bislang nicht.

Allerdings musste dann doch eine neue her. Der geklebten Stelle vertraue ich nicht zu 100% und die Gläser haben in den letzten Jahren etwas gelitten. So kann ich die Geklebte als Ersatz benutzen und ließ mir eine Neue machen.

Auf zum Optiker.

Ich zeige hier drei Wege wie ihr als Brillenträger auf Nachhaltigkeit achten könnt.

Reparieren

Wie bereits geschrieben können einige Schäden gut repariert werden. Die meisten Fassungen bestehen aus Celluloseacetat, welches aus Pflanzenfasern und Essigsäure hergestellt wird. Da es sich um einen thermoplastischen Kunststoff handelt, lassen sich Bruchstellen schnell kleben. Wartezeit ca. 1 Stunde.

Celluloseacetat wird ebenfalls bei der Herstellung von Zigarettenfiltern eingesetzt (Hier geht´s zum Artikel: Zigarettenstummel verschmutzen die Umwelt). Wenn du mehr über die chemische Zusammensetzung und die Herstellung des vielseitigen Kunststoffs erfahren möchtest, klick hier.

Bei Fassungen aus Celluloseacetat kann es vorkommen, dass die Bügel sich verfärben, bzw einen weißen Schleier bekommen. Außerdem können auch hier Missgeschicke passieren und ein Bügel am Gelenk abbrechen (Hier bereits zweimal passiert. Kinder…). Zum Glück kann auch das in den meisten Fällen repariert werden. Der neue Bügel für meine vorherige Brille hat ca. 17€ gekostet. Die Wartezeit betrug 3 Tage, da ihn der Hersteller erst zum Optiker liefern musste.

Neue Gläser

Der deutsche Durchschnittsbrillenträger gönnt sich alle drei Jahre eine neue Brille. Dies ist natürlich zum Teil dem Umstand geschuldet, dass sich die Sehstärke kontinuierlich verändert. Bei manchen geht dieser Prozess sehr langsam, bei anderen schneller vonstatten.

Doch wenn du neue Gläser brauchst, musst du nicht zwingend eine neue Fassung kaufen. Solange deine Fassung noch gut ist, kannst du die neuen Gläser in die vorhandene Brille einschleifen lassen. Je länger ein bereits vorhandenes Gestell verwendet werden kann, desto besser.

Besonders bei Ersatzbrillen, Sonnenbrillen oder anderen Brillen die nicht permanent benutzt werden lohnt es sich die Fassung längerfristig zu benutzen.

Neue Brille

Doch manchmal kommt man nicht umhin sich eine neue Komplettbrille zu kaufen. Z. B. weil es die erste Brille/Sonnenbrille ist, oder weil die vorherige Fassung irreparabel beschädigt ist.

Im Jahr 2021 wurden 12,8 Mio. Komplettbrillen verkauft.
90 % davon hatten Kunststoffgläser
Ca. 90 % Kunststofffassung (Quelle: ZVA)
Eine Brille wiegt Durchschnittlich ca. 26 g (Nicht repräsentative Erhebung aus meinem Freundeskreis)
Das macht 11,52 Mio. Komplettbrillen zu je 26 g. So kommen wir zu einem Ergebnis von 3000 Tonnen Kunststoff.

Im Allgemeinen kann man daraus schließen, dass hier Potenzial besteht als Kunde Einfluss zu nehmen. Bei der Auswahl der Gläser und der Fassungen.

Die Gläser

Auf die Gläser hast du keinen großen Einfluss, außer du findest heraus welche Gläser verwendet und wo sie hergestellt werden. Die großen Hersteller sind global tätig. Nachhaltigkeit hat hier häufig nicht oberste Priorität.

Doch ein Hersteller hat es sich auf die Fahne geschrieben nachhaltige Brillengläser herzustellen.
Visall Brillengläser hat den Hauptsitz in Lörrach im Süden Deutschlands. Herstellungsstätten sind in Deutschland, der Schweiz und Südeuropa.

Sie sind seit 2019 als Klimaneutral zertifiziert. Auf ihrer Seite kommunizieren sie recht transparent welche Zertifizierungen sie haben. (Quelle)

Die Fassung

Unter nachhaltiger Brillenmode versteht man Brillen, die aus umweltfreundlichen Materialien hergestellt werden und deren Produktion umweltschonend erfolgt. Dabei gibt es verschiedene Ansätze.

Recyclingmaterialien

Eine Möglichkeit, um Brillen nachhaltiger zu gestalten, ist die Verwendung von Recyclingmaterialien. Hierbei können alte Brillen oder andere Kunststoffabfälle wiederverwendet werden. Auch PET-Flaschen oder alte CDs können als Rohmaterial verwendet werden. Brillenhersteller wie ECO Eyewear oder Sea2See setzen auf diese Methode und produzieren Brillen aus recycelten Materialien.

Eco Eyewear verwendet für die Brillen ausschließlich Recyclingmaterial. Außerdem werden für die Präsentation und die Verpackung ausschließlich nachhaltige Materialien wie Bambus, Recyclingpapier oder Maisstärke verwendet. Nach eigenen Aussagen ist die Firma CO2-Negativ, was bedeutet, dass mehr CO2 kompensiert als ausgestoßen wird. Dies geschieht z. B. durch das pflanzen von Bäumen. (Quelle)

Sea2See verarbeitet Kunststoffmüll, den sie selbst als „Marine Plastic“ bezeichnen, zu Granulat um daraus Fassungen herzustellen. Auf der Homepage wird nicht ersichtlich ob das Plastik ausschließlich im Meer oder am Strand gesammelt wird. Ich persönlich gehe davon aus, dass es sich um eine Mischung handelt. Für eine Fassung wird 1 kg Marine Plastic verwendet. Besonders hervorzuheben sind die Zertifikate die Sea2See erhalten hat. Darunter das CRB-NG (Carbon-Negative also CO2-Negativ) und das C2C Gold Zertifikat (Cradle to Cradle / Kreislaufwirtschaft) (Quelle). Die Produktionsstätte befindet sich in Italien.

Biologisch abbaubare Materialien

Auch biologisch abbaubare Materialien werden bei der Brillenmode immer beliebter. Hierbei können zum Beispiel Brillenbügel aus Bambus oder Acetat verwendet werden, das aus natürlichen Rohstoffen wie Baumwolle und Holz hergestellt wird. Das Material ist biologisch abbaubar und kann somit problemlos entsorgt werden, ohne dass die Umwelt belastet wird.

Andy Wolf Eyewear produziert Fassungen aus Bio-Acetat auf Baumwollbasis. Die Produktion findet in Österreich und Frankreich statt. Im Jahr 2022 lief das Projekt „Grow with us“ in dessen Rahmen die Firma pro verkaufte Fassung einen Quadratmeter Wildblumenwiese rekultiviert hat.

Stadtholz fertigt nicht nur Brillengestelle sondern auch Handyhüllen, Fliegen und Armbanduhren aus Holz her. Auch Bio-Acetat aus Baumwollresten kommt zum Einsatz.

Wer etwas ganz spezielles sucht, wird vielleicht bei Holzbrillen.com fündig. Bei Scherler kann aus verschiedenen Designs ausgewählt und durch die Kombination von mehreren Holzarten eine ganz Individuelle Brille hergestellt werden. Freunde von Reenactments werden in der Rubrik „Parillen“ fündig.

Fair Trade und soziale Verantwortung

Neben der Wahl umweltfreundlicher Materialien achten viele Brillenhersteller auch auf soziale Verantwortung. Hierbei geht es darum, faire Arbeitsbedingungen in der Produktion sicherzustellen und sicherzustellen, dass die Arbeiterinnen und Arbeiter fair bezahlt werden. Manche Marken arbeiten zudem direkt mit lokalen Kleinunternehmen zusammen und setzen auf Fair-Trade-Produktion. Die Brillenhersteller können sich so sicher sein, dass ihre Brillen unter guten Arbeitsbedingungen produziert werden.

Brille spenden

Was aber, wenn eine Brille nicht mehr benötigt wird obwohl sie nicht defekt ist? Dafür kann es verschiedene Gründe geben. Am besten jedoch ist es die Brille nicht in den Müll zu werfen, sondern zu spenden.

Brillen ohne Grenzen unterstützt weltweit Projekte und sammelt außer Brillen auch Gerätschaften von Optikern um vor Ort eine bessere augenärztliche Versorgung zu gewährleisten.

Brillenweltweit hat Sammelstellen in mehreren europäischen Ländern und versorgt bereits seit den 70er Jahren mithilfe von Non-Profit-Organisationen vor Ort Personen, die sich normalerweise keine Brille leisten könnten, mit Sehhilfen.

über mich

Extra Tipp

Bei der Recherche zu diesem Artikel hat mir eine Homepage sehr geholfen. Eco-so-lo ist eine Art Suchmaschine bei der man ökologische, soziale und lokale Produkte und Dienstleistungen finden kann.

Zum Schluss

Nachhaltigkeit in der Brillenindustrie ist ein wichtiges Thema, das immer mehr an Bedeutung gewinnt. Durch umweltfreundliche Materialien, biologisch abbaubare Brillen und soziale Verantwortung können wir alle dazu beitragen, unsere Umwelt zu schützen. Es gibt mittlerweile viele tolle Marken, die auf Nachhaltigkeit setzen und somit einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Wenn du also das nächste Mal eine Brille kaufen möchtest, kannst du darauf achten, dass sie umweltfreundlich produziert wurde.

Instrumente selber bauen / 2 Anleitungen

Es sind gerade Faschingsferien und die Kinder möchten bespaßt werden. Im Musikbuch der großen Tochter sind Anleitungen für Musikinstrumente abgebildet (Musikater*, Tripptrappmaus*). Da sich beide Instrumente aus einfachen Materialien basteln lassen die sonst vielleicht im Müll gelandet wären, haben wir es kurzerhand ausprobiert.

Walnusskastagnetten

Instrumente Walnusskastagnetten

Du brauchst:

  • 1-2 Walnüsse / Je nachdem wie viele Walnusshälften beim knacken zerbrechen
  • 1 Stück Pappe ca. 20 x 5 cm
  • Schere
  • Kleber
  • Stifte

Anleitung:

  • Walnüsse knacken und die Nuss entfernen
  • Beim Kartonstück die Ecken abrunden
  • Eine Seite mit Buntstifen bemalen
  • Die Walnusshälften auf der unbemalten Seite mit der flachen Seite nach unten auf den Karton kleben
  • trocknen lassen
  • Mit den Walnusskastagnetten lassen sich einfache Rhythmusübungen machen
Instrumente Walnusskastagnetten
Walnusskastagnetten beim trocknen

Kazoo

Kazoos sind sehr günstige Instrumente die man aus Metall*, Plastik oder Holz* kaufen kann. Doch auch ein selbstgebautes hat seinen Reiz. Zumal du dafür nur wenige Materialien brauchst, die du vermutlich ohnehin zuhause hat.

Du brauchst:

  • Papprolle z.B. Klopapierrolle oder in meinem Fall die Rolle des Windelvlies
  • Butterbrotpapier oder ganz dünne Verpackungsfolie
  • Kleber und/oder Haushaltsgummi
  • spitze Schere oder Schraubendreher
  • Buntstifte
Materialien Kazoo
Materialien für ein Kazoo

Anleitung:

  • Papprolle mit den Buntstiften bemalen
  • Mit der Schere ein Loch bohren und evtl mit einer kleinen Konturschere vergrößern
  • Folie oder Butterbrotpapier etwas größer ausschneiden als die Öffnung der Rolle ist
  • Zuschnitt über die Öffnung stülpen und festkleben bzw. mit dem Gummi dicht befestigen
  • Um dem Instrument einen Ton zu entlocken muss die Frequenz der Membran getroffen werden
instrumente Kazoo
fertige Kazoos

Ich wünsche dir viel Spaß beim nachbasteln und musizieren.

Viele Spielideen um die Kinder in den Ferien zu beschäftigen gibt es hier.

Weitere Tipps für ein nachhaltigeres Familienleben findest du hier.

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Nachhaltig Fasching feiern geht ganz einfach

Egal, ob du Fasching, Fastnacht oder Karneval zu der närrischen Jahreszeit sagst. Es ist einfach eine besondere Zeit im Jahr, in der sich viele Leute, vor allem auch Kinder gerne verkleiden und feiern. Doch auch beim feiern kannst du auf Nachhaltigkeit achten.

Hier findest du allgemeine und auf Fasching bezogene Tipps für nachhaltigeres Feiern. Siehe auch den Post auf Instagram „Nachhaltig feiern in Kita und Co.„.

Das Faschingskostüm

Kaufen

  • Second Hand Shop / Sozialkaufhaus
  • Ebay Kleinanzeigen
  • Baby- und Kinderbasar
  • Vinted
  • Freunde und Verwandte

Ausleihen

  • Freunde und Verwandte
  • Kostümverleih
  • Eltern-Kind-Gruppen

Selber nähen / machen

  • Vorhandene Kleidung umgestalten z.B. schwarze Punkte aus Bügelfolie* auf rotes Shirt und rote Hose bügeln für einen Marienkäferkostüm oder große weiße Punkte auf ein schwarzes Kleid nähen oder bügeln für einen Dominostein
  • Einhornrock aus einem breiten Gummiband und bunten Chiffonstoffresten nähen / In Stoffläden gibt es oft günstige Reste / Im Gardinengeschäft nachfragen ob sie veraltete Stoffmuster haben
  • Strichmännchenkostüm: schwarzes Gaffatape* auf weißen Hosen und Shirts anbringen, Maske aus Pappteller
  • Kostüm basteln z.B. Rock aus alten Zeitungen falten und Shirt mit „Fake News“ beschriften
  • Schärpe aus ca. 15 cm breitem und 2 m langem Stoffstreifen nähen, mit „Hopfenkönigin“ bzw. „Hopfenkönig“ beschriften und zur Tracht tragen
  • Vorhandenes Kostüm aufpeppen z.B. bei einem Hexenkleid zusätzliche Rüschen annähen oder den Unterrock aufbauschen
Kostüm Marienkäfer
Ladybug Faschingskostüm

Improvisieren

  • Dieb: Schwarze Kleidung + Mütze + Augenbinde aufmalen + Beutel, mit € oder $-Zeichen bemalt
  • Pantomime: Schwarze Hose + gestreiftes Shirt + Hosenträger + Gesicht weiß schminken
  • Bibi Blocksberg: Weiße Hose + grünes Kleid + rote Schleife + weiße Schuhe + Besen + Sommersprossen schminken
  • Pumuckl: Grüne Hose + gelbes Shirt + rote Haare + Sommersprossen schminken
  • Vogelscheuche: Latzhose + Karohemd + Strohhut + Stroh zum ausstopfen + Schminken
  • Jigsaw: schwarzer Anzug / schwarzes Kostüm + weißes Hemd + rote Fliege + Schminken
  • Aufziehpuppe: Rüschenkleid + Aufziehschlüssel aus Pappe basteln und silber bemalen + Schminke + mechanisch bewegen
  • Jurassic Park Ranger: Jeans + Karohemd + evtl. Weste + Plastikdinosaurier + Kratzer aus Kunstblut
  • Katzenlady: Puschen + Bademantel + Lockenwickler + Plüschkatzen befestigen
  • Superman / Supergirl: Schwarze Hose + weißes Hemd + Superman / Supergirl Shirt drunter
  • Schachkönigin: schwarzweißes Kleid + Haarreif + auf Pappe gedrucktes Schachbrett und ein paar Figuren aufkleben + Schminken
  • Frieda Kahlo: Farbenfrohe Kleidung + Bunter Schmuck + Blumen in die Haare + Schminken
  • Rosie the Riveter: Jeanshose + Jeanshemd + rotes Bandana für die Haare
  • Audrey Hepburn: Scharzes Etuikleid + Perlenketten + Hochsteckfrisur + Sonnenbrille
  • Bruce Springsteen: Blaue Jeans + weißes Shirt + Nietengürtel + rotes Cappi für die Hosentasche + 3 Tage Bart
Faschingskostüm Dieb
Für das Dieb-Kostüm musste ich nichts besorgen
Kostüm Accessoire Dieb
Weißer Jutebeutel mit Dollarzeichen aus Bügelfolie oder Textilmarker

Die Schminke

  • In konventioneller Faschingsschminke sind häufig fragwürdige Inhaltsstoffe wie z.B. Mikroplastik enthalten
  • Es gibt Naturkosmetikhersteller die ebenfalls Faschingsschminke im Sortiment haben z.B.
  • Alverde erhältlich in Drogeriemärkten
  • Namaki*
  • Livos Kinder-Schminkpalette
  • Perifee* Schminksets

Die Faschingsparty

  • DIY-Konfetti aus getrockneten Blättern oder Bastelpapier-Resten und einem Locher oder Motivstanzer (Anleitung bei smarticular)
  • Luftschlangen sparsam verwenden und auf FSC-Siegel achten
  • Keine Metallic-Luftschlangen und Konfetti verwenden / diese dürfen nicht in den Papiermüll
  • Faschingsdeko selber basteln z.B. aus einem bemalten Tonpapierkreis eine Spirale ausschneiden und aufhängen / Kreise aus einem veralteten Atlas ausschneiden und zu einer Girlande zusammennähen
  • Vegane Leckereien backen z.B. Zitronenmuffins oder Vanillemuffins
  • Vegane Milchalternativen anbieten
  • Nicht oder zu wenig vorhandene Ausrüstung ausleihen statt kaufen z.B. große Kaffeebereiter bei einem Verein ausleihen, Biertischgarnituren werden häufig von Brauereien günstig zur Verfügung gestellt
  • Musik nicht über das Mobilfunknetz streamen sondern vorher eine Liste erstellen und über WLAN Downloaden (Dies spart je nach länge der Playlist einiges an CO2)
  • oder etwas altmodischer CD´s* verwenden
  • Stoffservietten, Metallbesteck, Porzellangeschirr und Gläser benutzen / ggf. bei Freunden und Verwandten etwas ausleihen
  • Wiederverwendbare Partydeko z.B. Wimpelkette aus Stoff verwenden
  • Bei Speisen auf Saisonalität achten und in Läden in der Nähe einkaufen

Am besten du beginnst frühzeitig mit der Planung der Feierlichkeit bzw. der Kostüme. So bleibt genug zeitlicher Spielraum um Gerätschaften auszuleihen oder Faschingskostüme zu basteln.

Weitere Tipps zum Thema Nachhaltigkeit in der Familie und im Alltag findest du hier.

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Pelz bedeutet Tierleid. Punkt.

Über das Thema Pelz habe ich lange Zeit nicht nachgedacht. Ich habe einfach nichts mit Pelz gekauft, weder mit echtem noch mit falschem. Aber in erster Linie deshalb, weil es mir nicht gefiel. Außerdem war mir vage bewusst, dass es Nerzfarmen gibt, in denen die Tiere in winzige Käfige gesperrt sind. So eine Ausbeutung nur für einen flauschigen Bommel an der Mütze wollte ich nicht unterstützen.

Nun gab es vor kurzem eine Debatte über eine Sängerin/Influencerin, die sich von Kopf bis Fuß in Pelz gekleidet ablichten ließ. Dies hat mich dazu veranlasst zu recherchieren und im Zuge dessen haben sich mir einige tiefe Abgründe der Pelzindustrie aufgetan, die ich mit euch teilen möchte.

Nerz Hermelin Pelz

Massentierhaltung

Wenig überraschend ist der erste Punkt Massentierhaltung. Wie bei anderen Nutztierarten auch, werden in der Pelzindustrie die „Produzenten“ in enge Käfige gesperrt. Aus hygienischen Gründen müssen sie permanent auf Gittern stehen, damit die Fäkalien nach unten durchfallen können. So wird ein Parasitenbefall verhindert. Die dauerhafte Nähe zu ihren Ausscheidungen ist für besonders geruchsempfindliche Tiere wie zum Beispiel Nerze extrem quälend. Außerdem spricht es komplett gegen die Natur dieser stark territorialen Spezies, dass sie sich ihren Käfig mit anderen Artgenossen teilen müssen. Dies versetzt sie in einen Dauerstress.

Überzüchtung / Nicht nur von Pelztieren

Überzüchten bzw. Qualzuchten kommen bei vielen Tierarten vor. Häufig ist der Bevölkerung aber nur bewusst, dass es bei Hunden und Katzen geschieht, um besondere Rassemerkmale hervorzuheben. Das bekannteste Beispiel hierfür sind vermutlich die verkürzten Nasen der Hunderasse Mops bzw. der Perserkatze oder die kurzen Beine der Dackel. Doch auch Nutztieren wurden im Laufe der Jahre bestimmte Merkmale angezüchtet. Milchkühe z.B. geben inzwischen durchschnittlich 27 Liter Milch pro Tag obwohl Kälbchen nur maximal 8 Liter pro Tag benötigen.

Manchen Pelzlieferanten werden Hautlappen angezüchtet, um die Oberfläche zu vergrößern. Dazu gehören vor allem Blaufüchse (eine spezielle Farbvariation der Polarfüchse) und Merinoschafe. In diesen Hautlappen herrscht ein warmes Klima, das sie anfälliger für Bakterien und Parasiten macht. Doch auch das abzüchten des Fellwechsels bei anderen Schafrassen lässt die Tiere unter den Wollmassen bzw. der Schur leiden. Merinoschafen z.B. wachsen jährlich bis zu 20 kg Wolle. Bei der Schur, die häufig unter Zeitdruck vollzogen wird, passiert es nicht selten, dass die Schafe verletzt werden. Außerdem bedeutet die Schur für die Tiere enormen Stress.

Blaufuchs Pelz
Merinoschafe Wolle

Töten von Neugeborenen

Bei einer ganz speziellen Schafrasse wird in erster Linie der Pelz von Neugeborenen begehrt. Das Karakulschaf, oder auch Breitschwanz genannt, gehört zur Gruppe der Fettschwanzschafe. Sie kommen in trockenen Gebieten vor und können einen Großteil ihres Körperfetts im Schwanz speichern, um Dürreperioden gut überleben zu können. Ursprünglich in Arabien gezüchtet, sind sie heutzutage auch in Usbekistan, Russland, Afghanistan und Namibia heimisch.

Nutzung: Die Wolle wird für grobe Wollstücke wie z.B. Teppiche verwendet. Der Ertrag beträgt 2 – 3 kg Wolle pro Jahr. Das Fleisch hat einen Wildähnlichen Geschmack und ist fettarm. Der Fettschwanz gilt als Spezialität.

Ihr spezielles Merkmal ist, dass die Neugeborenen das besonders gelockte Persianerfell besitzen. Aus diesem Fell werden hochpreisige Mützen, Accessoires und Mäntel hergestellt.

Dazu werden die Lämmer im Alter von einem bis fünf Tagen getötet. Die Schafmütter werden suchend und trauernd zurückgelassen. Dies wird drei- bis viermal wiederholt, bis bei der nächsten Trächtigkeit eine Frühgeburt herbeigeführt wird. Denn in dem Zeitraum zwischen 30 und 15 Tage vor dem Geburtstermin ist die Lockung besonders stark ausgeprägt. Züchter beteuern zwar, dass nur natürliche Frühgeburten verwendet werden, aber Tierschützer sprechen von anderen, brutaleren Methoden bei denen das Mutterschaf getötet wird. Außerdem wird die Zucht der Schafe damit gerechtfertigt, dass die Wolle nur ein Nebenprodukt der Fleischproduktion ist. Doch die horrenden Preise der Pelze sprechen eine andere Sprache.

Heidschnucke

Mangelnde Deklaration

Eigentlich müssen laut EU-Kennzeichnungspflicht Bommel, Besätze und Accessoires aus echtem Fell oder Pelz auf dem Etikett deklariert werden. „Enthält nicht­textile Teile tierischen Ursprungs.“ Aus welchem Land oder von welchem Tier dieser „tierische Ursprung“ ist bleibt im dunkeln und muss nicht angegeben werden. Häufig wird der Pelz auch überhaupt nicht deklariert bzw. als Kunstpelz angegeben. Dies geschieht meist bei billiger Kleidung aus China.

2017 testete der Tierschutzbund 87 willkürlich ausgesuchte Kleidungsstücke bei denen kein tierischer Bestandteil am Etikett abgedruckt war. Bei der Hälfte der Teile waren deklarierungspflichtige Teile tierischen Ursprungs (z.B. Bommel) nicht angegeben. So geht der Verbraucher davon aus, dass es sich um Kunstpelz handelt, obwohl es echter ist. In diesen Fällen lässt sich nicht eindeutig klären woher bzw von welchem Tier der Pelz stammt. So kann es sein, dass man als Liebhaber von Hunden und Katzen ebendiese Tiere an der Kleidung trägt. Pelze von Haustieren sind besonders günstig, da sie aus Ländern stammen in denen Hunde- und Katzenfleisch gegessen wird und das Fell ohnehin anfällt.

In seltenen Fällen ist der Pelz deklariert. z.B. Gaewolf und Goupee stehen für Hund und Genotte, Genette oder Maopee stehen für Hauskatze. Die Haltungs- und Tötungsbedingungen bei diesen Billigpelzen sind meilenweit von Artgerecht und Schmerzarm entfernt.

Fazit

Der Verzicht auf Pelz ist unumgänglich wenn man als Verbraucher dieses ausbeuterische System nicht unterstützen möchte. Da die Deklaration teilweise schwierig zu durchschauen ist und in vielen Fällen sogar ganz fehlt, kann man ein Zeichen für die Modeindustrie setzen und überhaupt nichts mit Fell/Kunstfell kaufen. Je weniger davon nachgefragt wird, desto weniger wird in Zukunft produziert.

Fur Free Europe

Die Europäische Bürgerinitiative „Fur Free Europe“ (Pelzfreies Europa) ruft die EU dazu auf:

  • Pelzfarmen zu verbieten
  • Zuchtpelz Produkte auf dem europäischen Markt zu verbieten

Um die Petition zu Unterzeichnen klick hier.

Ausführliche Infos

Aktion Mensch und Tier e.V. haben die Kampagne „Todschick“ ins Leben gerufen. Damit möchten sie darauf aufmerksam machen wie oft Tierleid für ein schönes Kleidungsstück in Kauf genommen wird.

Den Beitrag über Pelz findest du hier.

Weitere Tipps um Tricks um mehr Nachhaltigkeit in deinen Alltag einzubauen findest du hier.

Geschenkpapier mal anders / 4 Ideen

Egal, ob zu Weihnachten oder zu einem anderen Anlass. Die Deutschen lieben Geschenkpapier. So sehr, dass jedes Jahr in der Weihnachtszeit allein in Deutschland 8 000 Tonnen davon verbraucht werden. Nicht nur, dass dafür jede Menge Ressourcen verwendet werden, viele dieser bunten Papiere werden fälschlicherweise in der Papiertonne entsorgt, obwohl sie eine Kunststoffbeschichtung haben und deshalb eigentlich in den Restmüll gehören. Mehr zum Thema richtige Entsorgung von Geschenkpapier findest du in diesem Artikel auf Merkur.de.

Die traditionelle Geschenkpapierindustrie hat einen erheblichen Einfluss auf die Umwelt. Jedes Jahr werden Tonnen von Geschenkpapier hergestellt, das oft mit schädlichen Chemikalien behandelt und nach dem Gebrauch als Müll entsorgt wird. Dies führt zu Waldzerstörung, Wasserverschmutzung und erhöhtem CO2-Ausstoß.

Nachhaltiges Geschenkpapier hingegen wird aus umweltfreundlichen Materialien hergestellt und ist oft recycelbar, kompostierbar oder wiederverwendbar. Indem wir nachhaltiges Einwickelpapier verwenden, tragen wir dazu bei, die Umweltauswirkungen zu reduzieren und eine bewusste Entscheidung für die Umwelt zu treffen.

Obwohl mir bewusst ist, dass Einwickelpapier ein Wegwerfprodukt ist, finde ich die Tradition Geschenke bunt zu verpacken schön. Ich habe mir vorgenommen, kein neues Papier mehr zu kaufen. In den nächsten Jahren werden Geschenke teilweise in vorhandenes und teilweise in selbstgemachtes Geschenkpapier eingewickelt.

Die simpelste Variante um Geschenke einzupacken ist Zeitungspapier. Dieser Tipp findet sich überall. Es ist einfach zu beschaffen sogar wenn du selbst keine Tageszeitung abonniert hast und lässt sich mit etwas Wasserfarbe auch noch weihnachtlich gestalten. Doch jetzt soll es um Varianten gehen, die du vielleicht nicht gleich auf dem Schirm hast.

Kalenderblätter

Im Jahr 2021 hatte ich einen Familienplaner, der auf jedem Monatsblatt ein schönes Bild von Strand und Palmen hatte. Diese habe ich nach Ablauf des Jahres abgeschnitten und eignen sich seitdem wunderbar um kleine Geschenke einzupacken.

Denkbar sind natürlich auch Seiten aus alten Straßenatlanten oder für größere Geschenke eine veraltete Faltkarte.

geschenkpapier kalenderblätter

Notenblätter

Dieser Tipp ist vielleicht nicht ganz so leicht umzusetzen, aber dafür umso schöner. Vor einigen Jahren habe ich auf einem Flohmarkt ein sehr altes, bereits aus dem Leim gehendes Notenbuch für wenige Euro gekauft. Seitdem nutze ich diese Blätter um Weihnachtsdeko zu basteln oder um Geschenke einzupacken. Hier musst du allerdings vorsichtig sein, da altes Papier trocken ist und leicht einreißen kann.

geschenkpapier notenblätter

Packpapier selbst bemalen

Das Material für diesen Tipp hat vermutlich jeder zuhause. Du brauchst Packpapier aus erhaltenen Paketen, Filzstifte* oder Wasserfarben* und einen schwarzen Stift. Dazu noch eine Gestaltungsidee und etwas Zeit. Denke dir aus, welches Motiv auf das Papier soll oder suche eine Vorlage im Internet. Bei Pinterest findest du viele Ideen dazu. Schneide das Papier auf die benötigte Größe und leg los. Beachte beim verkleben, dass normaler Tesafilm nur schwer darauf hält. Du brauchst entweder etwas mehr davon, oder Paketklebeband. Die Ergebnisse sind sehr individuell und einzigartig.

diy geschenkpapier

Stoffreste, Bänder und natürliche Elemente

Wer gerne Geschenke aus der Küche verteilt, steht häufig vor der Frage: „Wie verpacke ich das am besten?“. Traditionelles Geschenkpapier eignet sich nicht besonders gut, da sich Flaschen und Gläser nur schlecht einwickeln lassen. Wenn du geschickt im Umgang mit Papier bist kannst du Geschenkverpackungen wie Tüten und Boxen falten. Ich persönlich mag es aber lieber mit Stoffresten und Bändern zu hantieren.

Zuerst schneidest du einen Kreis aus einem Stoffstück aus, der ein gutes Stück größer als der Deckel des Glases ist, das du verschenken möchtest. Ich verwende zum ausschneiden meist eine Zackenschere. Dieser Kreis wird über den Deckel gelegt und mit einem Band aus Bast oder Sisal oder was du gerade vorrätig hast festgebunden.

Für ungleichmäßig geformte Geschenke wie z.B. ein Glas und ein Päckchen Pralinen kannst du ein etwas größeres Stoffstück nehmen und oben wie einen Beutel zusammenbinden. Vielleicht hast du Baumwolle vorrätig die, sofern sie ordentlich versäubert ist, der Beschenkte als Taschentuch oder Küchentuch verwenden kann.

Anstatt Stoff kannst du die Geschenke mit einer Kordel umbinden und Trockenblumen oder Zweiglein einstecken. Viele tolle Ideen findest du bei Pinterest.

Fazit

Nachhaltiges Geschenkpapier und umweltfreundliche Verpackungsmethoden sind eine einfache Möglichkeit, unseren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und gleichzeitig kreativ zu sein. Indem wir bewusste Entscheidungen treffen und nachhaltige Materialien wählen, können wir unsere Liebe zum Schenken mit einem positiven Beitrag zum Schutz unserer Umwelt verbinden. Jedes schön verpackte und nachhaltige Geschenk ist nicht nur eine Freude für den Beschenkten, sondern auch ein Geschenk für unseren Planeten. Lasst uns gemeinsam dazu beitragen, unsere Geschenke mit Stil und Verantwortung zu verpacken!

Aber:

Wenn du vor Weihnachten verständlicherweise keine Kapazitäten mehr hast um Einwickelpapier zu basteln oder zu bemalen, dann kannst du beim Kauf auf das FSC-Siegel achten. Das Papier sollte nicht glänzen oder glitzern. Es gibt inzwischen auch bedrucktes Packpapier. Weihnachten sollte nicht die Zeit sein sich selbst unter Druck zu setzen möglichst nachhaltig zu leben.

Rezepte für ein veganes Weihnachtsfest findest du hier.

Für mehr Tipps und Tricks zum Thema Nachhaltigkeit im Alltag klicke hier.

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Mandarinensterne / Nachhaltige Weihnachtsdeko aus Mandarinenschalen

Wer wie meine Familie und ich im Winter gerne Mandarinen isst, kann aus den Schalen wunderbar einfach Mandarinensterne als Streudeko für die Weihnachtszeit machen.

Was sind Mandarinen?

Sie zählen zu den Zitrusfrüchten und haben in den Wintermonaten von Mitte November bis Februar Saison. Angebaut werden die süßen Früchte in Ländern mit gemäßigtem Klima, z.B. in Spanien und der Türkei. Obwohl sie deshalb einen weiten Weg zurücklegen müssen um in unsere Supermarktregale zu gelangen haben sie laut dem IFEU-Institut eine gute CO2-Bilanz (1,3 kg CO2 je kg). (Quelle: Eatsmarter.de)

Im sprachlichen Alltag wird kein Unterschied zwischen der Mandarine und der Clementine gemacht, obschon sehr wohl ein Unterschied besteht.
Mandarinen sind etwas dunkler und runder als Clementinen.
Clementinen lassen sich etwas schwerer pellen haben aber aufgrund der robusteren Schale eine längere Haltbarkeit. Zudem haben Clementinen im Gegensatz zu Mandarinen kaum Kerne. (Quelle: Eatsmarter.de)

Bei Mandarinen lässt sich die Schale häufig gut in sehr großen Stücken abnehmen was perfekt für diese Winterbastelei ist.

Die Schale flach mit der Außenseite nach oben auf ein Holzbrett legen und mit einem Keksausstecher*, z.B. einem Stern oder einem Baum, Formen ausstechen.

Mandarinensterne

Die Mandarinensterne legst du zum Trocknen und Pressen am besten zwischen zwei Stofftaschentücher in ein dickes Buch. Wenn die ausgestochenen Formen auf ein Brett zum trocknen gelegt werden können sie sich wölben und brechen beim späteren Versuch sie glatt zu drücken. Die fertigen Mandarinensterne kannst du nun z.B. als Streudeko für den Adventskranz oder den Weihnachtstisch oder zum Bekleben von gebastelten Adventshäuschen verwenden. Stichst du größere Formen aus, kannst du Sisalbändchen daran befestigen und als Christbaumschmuck verwenden. Außerdem verbreiten die Schalenstücke einen leichten weihnachtlichen Duft.

Doch wohin mit der restlichen Schale? Einfach einen Essigreiniger machen. Die Anleitung gibt’s hier.

Mandarinen Essig Reiniger

Weitere Tipps für ein nachhaltigeres Familienleben gibt es hier.

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Walnussschalen ganz einfach zum einfärben von Baumwollstoffen verwenden

Es gibt viele Gründe Stoffe mit natürlichen Färbemitteln wie Walnussschalen zu bearbeiten

  • Experiment für Kinder
  • im Rahmen eines Reenactments oder historischen Workshops
  • für selbstgenähte, authentische historische Kleidung
  • allergische Reaktionen auf industrielle Färbemittel
    In der Textil- und Lederindustrie wurden lange Zeit sog. Azofarbstoffe eingesetzt. Diese sind seit einigen Jahren in der EU verboten, da sie im Verdacht stehen krebserregend zu sein. In Vintagekleidung und in Kleidung aus Asien können sie dennoch enthalten sein.
  • „retten“ eines fleckigen oder verfärbten Kleidungsstücks

Gerade werden die Walnüsse reif. Da alle Teile des Nussbaumes Gerbstoffe enthalten, eignen sie sich zum färben bzw. nachdunkeln von Stoffen und Haaren (und Haut). Deshalb ist es ratsam während des pulens der Schale und in jedem Schritt bei dem man Hautkontakt mit der Farbe hat, Handschuhe zu tragen.

Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten den Stoff zu färben. Bei der schnelleren Variante wird das Wasser erhitzt und über einen längeren Zeitraum auf Temperatur gehalten. Da dies einen hohen Energieverbrauch mit sich bringt, habe ich mich für das Färben mit kaltem Wasser entschieden. Das dauert zwar etwas länger aber dafür wird keinerlei Energie verbraucht.

Das brauchst du

  • frische oder getrocknete grüne Schale von 25 Walnüssen
  • große Edelstahl- oder Glasschüssel
  • Wasser
  • Baumwollstoff ca. 80×80 cm oder 1 Shirt
  • ggf. Haushaltsgummis oder Bänder für Batikmuster
  • Haarsieb
  • Handschuhe

Solltest du nicht genug grüne Schalen haben ist das kein Problem. Du kannst zerkleinerte Blätter nutzen und die braunen Nussschalen hinzufügen.

Färben mit Walnussschalen: So geht´s

Handschuhe anziehen, die Walnüsse aus den grünen Schalen pulen und diese zerkleinern.

grüne walnussschalen

Die Schalen in eine große Schüssel geben. Achtung, Kunststoffe nehmen die Farbe an. Am besten eignen sich Glas und Edelstahl. Ich habe eine alte emaillierte Schüssel genommen und die hat sich, zu meinem großen Bedauern, verfärbt. Mit ausreichend kaltem Wasser übergießen und 24 Stunden bei Raumtemperatur ziehen lassen.

Sud Walnussschalen

Frisch aufgesetzter Sud aus Walnussschalen

Sud walnussschalen

Sud nach mehreren Stunden

Am nächsten Tag abseihen und den Sud auffangen. Ich habe alles erst durch ein grobes Sieb und dann durch ein Haarsieb gegossen.

Nun kannst du den Stoff hineinlegen. Ich hatte eine weiße Tischdecke aus fester Baumwolle in der Größe 60 x 100 cm. Vorstellbar ist auch ein T-Shirt (neu*) oder ein Pullover.

Wenn du deinen Stoff batiken möchtest, bereitest du ihn mit Haushaltsgummis oder Bändern insofern vor, dass du Zipfel abbindest. Unter den Bändern wird die Farbe weniger angenommen und so entstehen kreisförmige, helle Muster.

Baumwolle Batik

Baumwollstoff für Batikmuster vorbereitet

Je nach dicke und der gewünschten Farbintensivität verbleibt der Stoff mindestens 24 Stunden im Sud. Für ein gleichmäßigeres Ergebnis zwischendurch umrühren.

Färben mit Walnussschalen

Stoff im Sud

Nach dem Entnehmen den Stoff mit kaltem Wasser ausspülen und die Bänder entfernen.

Batik Tischdecke

Tischdecke mit Batikmuster

Experiment für Kinder

Meine Tochter durfte beim Experiment mitmachen und in einem eigenen Schüsselchen den Sud aus Walnussschalen ansetzen und ein Taschentuch färben.

Taschentuch Batik

Taschentuch mit Gummis für Batikmuster

Taschentuch im Sud aus Walnussschalen

Taschentuch im Sud

Batik Taschentuch

Batik Taschentuch

Du suchst weitere Ideen wie du Kinder beschäftigen kannst?
Hier findest du ein Rezept für Fingerfarben.
Hier findest du ein Rezept für Kinderknete.

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Kleidung und Plastik / 5 Fragen

Was hat Plastik mit Kleidung zu tun? Nun, viele Fashionhersteller verwenden verschiedene Kunststoffe für ihre Kollektionen.

Wie erkenne ich Plastik in Kleidung?

Es gibt verschiedene Kunststoffarten die zur Herstellung von Anziehsachen geeignet sind.

  • Polyester: Chemiefaser aus Polyethylenterephthalat (PET)
    Alte PET-Flaschen können zu Polyesterfasern recycelt werden, aus denen Fleecepullover gemacht werden können
  • Polyamid / Nylon / Perlon: Chemiefaser auf Erdölbasis
    Häufige Verwendung für Sportkleidung, Damenstrümpfe, Mikrofaserbettwäsche, Sportartikel
  • Polyacryl: Chemiefaser aus Polyacrylnitril auf Erdölbasis
    Wollähnliche Textur / Wird häufig mit Wolle gemischt, damit sie nicht so leicht verfilzt
  • Polypropylen: PP ist auch bekannt als Material für Küchenutensilien und Lebensmittelverpackungen
    Es wird häufig für Outdoorkleidung, Heimtextilien und Teppiche verwendet
  • Elastan / Lycra / Spandex: Kunstfaser aus Polyuretan und Polyethylenglykol
    Es wird anderen Materialien beigemischt um eine höhere Elastizität zu erzielen

(Quelle: Bader)

Warum wird Plastik verwendet?

  • Kostengünstig herstellbar
  • Einfach zu waschen und zu pflegen
  • Äußerst formstabil und leicht
  • Nimmt nur sehr wenig Feuchtigkeit auf und trocknet schnell
  • Farbecht und wäscht nicht aus
  • Mottensicher und Fäulnisbeständig
  • Zeigt einen nur geringen Verschleiß auch bei häufigem Tragen
  • Meistens kein Bügeln notwendig

Was sind Chemiefasern?

Chemiefasern werden komplett im Labor erzeugt und bestehen zu einem großen Teil aus Plastik. Sie werden zum Teil aus Erdöl hergestellt. Unterschieden wird zwischen natürlichen, synthetischen und recycelten Chemiefasern.

  • Natürliche Chemiefasern: Regeneratfasern tauchen unter den Namen Viskose oder Modal auf. Sie haben einen hohen Chemikalieneinsatz und Energieaufwand, sind aber auf Basis von Cellulose hergestellt. Diese Cellulose wird häufig aus Buchenholz gewonnen.
  • Synthetische Chemiefasern: z.B. Nylon oder Polyamid basieren komplett auf Erdöl und werden, je nach den verschiedenen Eigenschaften die die Kleidung haben soll (knitterfrei, wasserabweisend), mit weiteren Chemikalien behandelt. Eine dieser Chemikaliengruppen sind PFAS. Sie werden oft bei Outdoorkleidung verwendet und wirken wasserabweisend.
  • Recycelte Chemiefasern: Sie haben eine unklare Herkunft. Das führt zu einem unbekannten Mix von Rohmaterialien und damit auch von Chemikalien. Außerdem muss sehr viel Energie aufgewendet werden, um die Kleidungsstücke zu recyceln und neue daraus herzustellen.

Quelle: BEF (Baltic Environmental Forum)

kleidung Chemiefasern
Damenoberbekleidung z.T. aus Kunstfasern

Trockene Zahlen

  • 11 Milliarden Liter Erdöl werden schätzungweise jährlich für die Produktion von Polyester verwendet
  • 30 000 Tonnen synthetische Fasern (Kunststoff-Fasern) werden jedes Jahr alleine von Europas Waschmaschinen ins Abwasser gespült
  • 130 000 Mikrofasern können Socken pro Waschgang verlieren
  • 1 Million Mikrofasern können Pullover pro Waschgang verlieren
  • 65 % der weltweit produzierten Fasern sind sythetische Fasern, nur 35 % sind Naturfasern
  • 12 % beträgt die Recyclingrate bei Kleidung
  • 10 % der weltweiten CO2-Emissionen werden von der Textil- und Modebranche produziert
  • 40 % der neu produzierten Kleidung wird nie oder nur einmal getragen
  • Der Ressourcenverbrauch der Textilindustrie wird sich nach Schätzungen von 2000 bis 2050 verdreifachen (Nature Climate Change 2018)

(Quelle: Baltic Environmental Forum)

Wie kann ich die Mikroplastikbelastung durch Wäsche reduzieren? 5 Tipps

Das Ausmaß der Belastung von Gewässern durch Mikroplastik aus Kleidung ist enorm. Aber vermutlich besitzt auch du Sachen aus synthetischen Fasern, die du nicht entsorgen möchtest und regelmäßig waschen musst.

Wie bereits im vorherigen Punkt beschrieben verlieren Kleidungsstücke aus synthetischen Fasern bis zu einer Million Teilchen pro Waschgang. Die folgenden Tipps können dir dabei helfen diese Menge zu reduzieren.

  • Schonwaschgang verwenden
    Das Schleudern mit vielen Umdrehungen kann für Reibung sorgen, die Plastik-Fasern oder Partikel aus der Kleidung herauslöst.
  • Weniger im Trockner trocknen
    Ständiges trocknen kann die Kleidung empfindlicher machen und Fasern lösen, die dann bei der nächsten Wäsche ausfallen.
  • Spezielle Wäschebeutel nutzen
    Diese Beutel, z.B. Guppyfriend*, sammeln die Mikrofasern in ihren Ecken und Säumen.
  • Nicht zu heiß waschen
    Hitze löst fasern aus den synthetischen Textilien. 30° ist ausreichend heiß für eine hygienische Reinigung.
  • Die richtige Wäschevorbereitung
    Reibung vermeiden: Reißverschlüsse und Knöpfe schließen, Kleidung auf links drehen und Textilien mit harter und weicher Oberfläche trennen.
Mikroplastik Guppyfriend
Microfaserabrieb nach dem Waschen, gesammelt im Guppyfriend

Wie vermeide ich Kunststoffe in Kleidern?

Mit einem Blick auf das Etikett erkennst du welche Materialien verwendet wurden und ob Kunststoffe enthalten sind.

Liste pflanzlicher Fasern:

  • Baumwolle
  • Hanf
  • Sisal
  • Jute
  • Leinen

Es gibt verschiedene Siegel, die bestimmte Standards bei Anbau und Verarbeitung vorgeben. Dazu wird es aber noch einen eigenen Beitrag geben.

IVN Siegel: Bei Textilien mit diesem Siegel kannst du sicher sein, dass keine synthetischen Fasern enthalten sind.

Liste tierischer Fasern:

  • Angora
  • Kaschmir
  • Seide
  • Wolle

Für tierische Fasern gibt es eigene Siegel, die gewisse Tierwohlstandards vorgeben.

Nun weißt du, wie du synthetische Fasern erkennen, richtig behandeln und beim Kleiderkauf vermeiden kannst. Auf meinem Instagram Kanal gibt es unter #meinekleidungunserklima noch mehr Informationen zum Thema Fashion. z.B. nachhaltige Fashion Brands.

Weitere Tipps und Tricks zum Thema Nachhaltigkeit im Familienleben und im Alltag findest du hier.

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