Egal, ob zu Weihnachten oder zu einem anderen Anlass. Die Deutschen lieben Geschenkpapier. So sehr, dass jedes Jahr in der Weihnachtszeit allein in Deutschland 8 000 Tonnen davon verbraucht werden. Nicht nur, dass dafür jede Menge Ressourcen verwendet werden, viele dieser bunten Papiere werden fälschlicherweise in der Papiertonne entsorgt, obwohl sie eine Kunststoffbeschichtung haben und deshalb eigentlich in den Restmüll gehören. Mehr zum Thema richtige Entsorgung von Geschenkpapier findest du in diesem Artikel auf Merkur.de.
Die traditionelle Geschenkpapierindustrie hat einen erheblichen Einfluss auf die Umwelt. Jedes Jahr werden Tonnen von Geschenkpapier hergestellt, das oft mit schädlichen Chemikalien behandelt und nach dem Gebrauch als Müll entsorgt wird. Dies führt zu Waldzerstörung, Wasserverschmutzung und erhöhtem CO2-Ausstoß.
Nachhaltiges Geschenkpapier hingegen wird aus umweltfreundlichen Materialien hergestellt und ist oft recycelbar, kompostierbar oder wiederverwendbar. Indem wir nachhaltiges Einwickelpapier verwenden, tragen wir dazu bei, die Umweltauswirkungen zu reduzieren und eine bewusste Entscheidung für die Umwelt zu treffen.
Obwohl mir bewusst ist, dass Einwickelpapier ein Wegwerfprodukt ist, finde ich die Tradition Geschenke bunt zu verpacken schön. Ich habe mir vorgenommen, kein neues Papier mehr zu kaufen. In den nächsten Jahren werden Geschenke teilweise in vorhandenes und teilweise in selbstgemachtes Geschenkpapier eingewickelt.
Die simpelste Variante um Geschenke einzupacken ist Zeitungspapier. Dieser Tipp findet sich überall. Es ist einfach zu beschaffen sogar wenn du selbst keine Tageszeitung abonniert hast und lässt sich mit etwas Wasserfarbe auch noch weihnachtlich gestalten. Doch jetzt soll es um Varianten gehen, die du vielleicht nicht gleich auf dem Schirm hast.
Kalenderblätter
Im Jahr 2021 hatte ich einen Familienplaner, der auf jedem Monatsblatt ein schönes Bild von Strand und Palmen hatte. Diese habe ich nach Ablauf des Jahres abgeschnitten und eignen sich seitdem wunderbar um kleine Geschenke einzupacken.
Denkbar sind natürlich auch Seiten aus alten Straßenatlanten oder für größere Geschenke eine veraltete Faltkarte.
Notenblätter
Dieser Tipp ist vielleicht nicht ganz so leicht umzusetzen, aber dafür umso schöner. Vor einigen Jahren habe ich auf einem Flohmarkt ein sehr altes, bereits aus dem Leim gehendes Notenbuch für wenige Euro gekauft. Seitdem nutze ich diese Blätter um Weihnachtsdeko zu basteln oder um Geschenke einzupacken. Hier musst du allerdings vorsichtig sein, da altes Papier trocken ist und leicht einreißen kann.
Packpapier selbst bemalen
Das Material für diesen Tipp hat vermutlich jeder zuhause. Du brauchst Packpapier aus erhaltenen Paketen, Filzstifte* oder Wasserfarben* und einen schwarzen Stift. Dazu noch eine Gestaltungsidee und etwas Zeit. Denke dir aus, welches Motiv auf das Papier soll oder suche eine Vorlage im Internet. Bei Pinterest findest du viele Ideen dazu. Schneide das Papier auf die benötigte Größe und leg los. Beachte beim verkleben, dass normaler Tesafilm nur schwer darauf hält. Du brauchst entweder etwas mehr davon, oder Paketklebeband. Die Ergebnisse sind sehr individuell und einzigartig.
Stoffreste, Bänder und natürliche Elemente
Wer gerne Geschenke aus der Küche verteilt, steht häufig vor der Frage: „Wie verpacke ich das am besten?“. Traditionelles Geschenkpapier eignet sich nicht besonders gut, da sich Flaschen und Gläser nur schlecht einwickeln lassen. Wenn du geschickt im Umgang mit Papier bist kannst du Geschenkverpackungen wie Tüten und Boxen falten. Ich persönlich mag es aber lieber mit Stoffresten und Bändern zu hantieren.
Zuerst schneidest du einen Kreis aus einem Stoffstück aus, der ein gutes Stück größer als der Deckel des Glases ist, das du verschenken möchtest. Ich verwende zum ausschneiden meist eine Zackenschere. Dieser Kreis wird über den Deckel gelegt und mit einem Band aus Bast oder Sisal oder was du gerade vorrätig hast festgebunden.
Für ungleichmäßig geformte Geschenke wie z.B. ein Glas und ein Päckchen Pralinen kannst du ein etwas größeres Stoffstück nehmen und oben wie einen Beutel zusammenbinden. Vielleicht hast du Baumwolle vorrätig die, sofern sie ordentlich versäubert ist, der Beschenkte als Taschentuch oder Küchentuch verwenden kann.
Anstatt Stoff kannst du die Geschenke mit einer Kordel umbinden und Trockenblumen oder Zweiglein einstecken. Viele tolle Ideen findest du bei Pinterest.
Fazit
Nachhaltiges Geschenkpapier und umweltfreundliche Verpackungsmethoden sind eine einfache Möglichkeit, unseren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und gleichzeitig kreativ zu sein. Indem wir bewusste Entscheidungen treffen und nachhaltige Materialien wählen, können wir unsere Liebe zum Schenken mit einem positiven Beitrag zum Schutz unserer Umwelt verbinden. Jedes schön verpackte und nachhaltige Geschenk ist nicht nur eine Freude für den Beschenkten, sondern auch ein Geschenk für unseren Planeten. Lasst uns gemeinsam dazu beitragen, unsere Geschenke mit Stil und Verantwortung zu verpacken!
Aber:
Wenn du vor Weihnachten verständlicherweise keine Kapazitäten mehr hast um Einwickelpapier zu basteln oder zu bemalen, dann kannst du beim Kauf auf das FSC-Siegel achten. Das Papier sollte nicht glänzen oder glitzern. Es gibt inzwischen auch bedrucktes Packpapier. Weihnachten sollte nicht die Zeit sein sich selbst unter Druck zu setzen möglichst nachhaltig zu leben.
Rezepte für ein veganes Weihnachtsfest findest du hier.
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