Diese 5 Pflanzen meiden Bienen

Nicht alle Pflanzen die blühen sind automatisch für Bienen und andere Insekten geeignet. Manche produzieren kaum oder keinen Nektar, bei anderen ist dieser nicht erreichbar.

Diese unvollständige Liste zeigt 5 Beispiele auf, die leider sehr weit verbreitet sind.
In manchen Fällen ist es einfach Unwissenheit. Die Menschen sehen die hübschen Blüten, oder das die Pflanze in vielen anderen Gärten wächst und bauen sie dann im eigenen Garten ein. Ohne darüber Bescheid zu wissen, dass sie keine Nahrung für unsere Insekten produzieren.

Inhalt:

Tulpen

Tulpen sind neben Narzissen und Krokussen beliebte Frühblüher, da sie wenig Arbeit machen und in vielen verschiedenen Farben den Garten schmücken.

Leider bieten die gezüchteten Gartentulpen kaum Nahrung für heimische Nützlinge. Doch gibt es eine prima Alternative: Wildtulpen. Die Form erinnert an Krokus. Die Zwiebeln erhält man bei gut sortierten Gärtnereien.

Gartentulpe
Gartentulpe

Kirschlorbeer

Der korrekte Name ist Lorbeerkirsch. Dieser Strauch ist mit den Kirschen verwandt und die Form der Blätter erinnert an Lorbeer. Daher der Name.

Alle Pflanzenteile sind giftig. Die Samen enthalten am meisten. Deshalb ist erhöhte Vorsicht bei Gartenbesitzern mit Kindern und Haustieren geboten. Für Insekten ist dieser aus der Türkei stammende Strauch wegen der geringen Nektarmenge uninteressant. Vögeln und fruchtfressenden Insekten können die kleinen Kirschen nicht als Nahrung dienen. Ebenso ist er als Nistplatz nicht geeignet.

In manchen Gemeinden und Kommunen in Deutschland und der Schweiz ist dieses immergrüne Gewächs bereits verboten. Aus Sicht von Naturschützern, gehört sie sich Flächendeckend verboten und entfernt.
Der NABU-Bremen hat einen Artikel verfasst, in dem sie ihren Standpunkt ganz klar festlegen. Diesen findest du hier.

Meine Empfehlung ist in diesem Fall ist es, den Kirschlorbeer aus dem Garten zu entfernen und lieber auf eine andere Pflanze zurückzugreifen.

Kirschlorbeer pflanze
Blüte Kirschlorbeer

Forsythie

Die Forsythie nennt man auch Goldglöckchen und ist seit vielen Jahren nicht mehr aus den Gärten wegzudenken. Man erkennt sie an der reichhaltigen, gelben Blütenpracht die sich um Ostern rum zeigt. Leider produziert diese Pflanze weder Pollen noch Nektar und ist deshalb für unsere heimischen Insekten keine Nahrungsquelle. Deshalb wird sie ökologisch als kritisch gesehen.

Forsythie Pflanze
Forsythie

Flieder

Die Blütezeit des Flieders ist je nach Sorte zwischen April und Juli. Die Farben variieren zwischen weiß, fliederfarben und lila. Besonders beliebt ist der Strauch wegen seines betörendes Duftes.

Doch auch hier ist die Problematik mit dem fehlenden Nektar. Wilde Fliedersorten bieten hier keine Alternative, da diese lediglich bitteren Nektar produzieren, der für Bienen uninteressant ist.

Flieder Pflanze
Fliederblüten

Gefüllte Blüten

Züchter haben viele Gartenblumen dahingehend verändert, dass sie mehr Blütenblätter bilden und die Blüten gefüllt. z.B. bei Rosen, Dahlien, Narzissen, Pfingstrosen und Chrysanthemen. Dies sieht sehr hübsch aus. Man erkennt sie daran, dass man nur Blütenblätter sehen kann, die die Staubgefäße völlig überdecken.

In der Natur sind gefüllte Blüten sehr selten. Der bekannteste Vertreter ist der Löwenzahn. Da die Insekten bei den gezüchteten gefüllten Blüten nicht ins Innere der Blüte vordringen können ist es egal ob oder wie viel Nektar sie produzieren. Mehr zum Thema gefüllte und ungefüllte Blüten gibt es beim Bund Naturschutz Oberhaching.

Dahlie
gefüllte Dahlie
Dahlie Pflanzen
ungefüllte Dahlie

Extrainfo: Waldbäume

Bäume, die sich per Windbestäubung fortpflanzen (z.B. Eiche und Ahorn) sind nicht auf bestäubende Insekten angewiesen und bieten ihnen in der Regel keine Nahrung. Allerdings haben sie dennoch einen Nutzen. Sie sind Lebensraum für andere Insekten, bieten Nistplätze und Nahrung für Vögel.

Die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft hat den Lebensraum Bergahorn unter die Lupe genommen und einen informativen Artikel dazu verfasst. Hier geht es zum PDF.

Welche Pflanzen eignen sich für einen insektenfreundlichen Garten?

Es gibt viele Alternativen für die o.g. Blumen und Sträucher. Je nachdem wie viel Platz man hat stehen verschiedene Gewächse zur Verfügung.

Angefangen bei den Blumen sind ungefüllte Dahlien und Sonnenblumen zu empfehlen.

Für blickdichte Hecken eignen sich Berberitzen ganz wunderbar. Eine umfangreiche Liste mit insektenfreundlichen Sträuchern findest du bei Planturagarden.

Wer Platz für Bäume hat ist mit Obsthölzern gut beraten. Sie bieten nicht nur Lebensraum für Insekten und Vögel sondern auch gesundes Obst für den Menschen.

Weitere Beispiele für insektenfreundliche Pflanzen findest du hier.