Zwetschgen restlos verwerten / 4 Rezepte

Eine beliebte Sommerfrucht ist die Zwetschge. Zusammen mit den Mirabellen gehören sie zu den Pflaumen. Reif sind die ovalen, dunkellila Früchte zwischen Juli und September. Sie bestehen zu 85% aus Wasser und enthalten zudem Nährstoffe wie Kalzium, Eisen und Magnesium.

Es gibt sehr viele Möglichkeiten die süßen Zwetschgen zu verarbeiten. Hier zeige ich, wie ihr in einem Aufwasch 3 Rezepte ausprobieren könnt.

Zwetschgenmuß

  • 1 kg Zwetschgen
  • 50 ml Wasser
  • 2 EL brauner Zucker
  • 1 Prise Zimt (optional)
  • 2 – 3 kleine sterile Schraubgläser

Die Zwetschgen aufschneiden, entsteinen und die Steine in ein steriles Glas geben. Die wurmigen Zwetschgen entweder in die Biotonne, oder, was noch besser wäre, in den ggf. vorhandenen Bokashi-Eimer* (Es handelt sich hierbei um einen Eimer, in den man zusammen mit Mikroorganismen Biomüll geben kann, sodass nach einer Weile Dünger entsteht) oder den Kompost geben.

Die Früchte in einen weiten Topf geben, das Wasser darübergießen und mit Deckel bei mittlerer Hitze köcheln lassen. Die Früchte sind gar, wenn sie sich aufblähen und mit der Gabel zerdrücken lassen.

Wenn man die Zwetschgen jetzt püriert, wird das Muß sehr wässrig. Deshalb wird das überschüssige Wasser in ein sauberes Glas gegossen. Um Schwebstoffen vorzubeugen, kann ein Stofftaschentuch oder ein Stoffteebeutel in das Glas gehängt werden.

Nun alles gut pürieren, Zucker und Zimt hinzufügen, nochmal aufkochen und in vorbereitete sterile Gläser füllen. Rand ggf. abwischen und sofort fest verschließen. Ein umdrehen auf den Kopf ist nicht notwendig.

Beim abkühlen macht es irgendwann „Knack“. Diese Gläser können bis zu 10 Monate an einem dunklen Ort aufbewahrt werden.

Sie schmecken im Winter hervorragend zu Vanilleeis.

Zwetschgensaft

Den Saft, der während der Zubereitung in ein Glas gefüllt wurde, abkühlen lassen, das Glas verschließen und innerhalb 2 Tagen aufbrauchen. Das Glas kann aber auch eingefroren werden, sofern es nur bis zu 2/3 gefüllt ist.

Zwetgschgenkernlikör

Während der Vorbereitung wurden die Kerne in einem Glas gesammelt. Nun wird Kandiszucker hinzugefügt. Das Verhältnis Kerne/Kandis sollte 1/1 betragen. Nun das Glas mit Vodka, Rum oder Cachaca* auffüllen. Das Verhältnis beträgt nun 1 Teil Kerne, 1 Teil Kandis, 5 Teile Alkohol. Den Likör an einem dunklen Ort 4-5 Wochen ziehen lassen und regelmäßig schütteln. Danach in eine Flasche füllen, die Kerne dabei auffangen und entsorgen.

Die selbe Vorgehensweise eignet sich auch für Pfirsiche und Pflaumen.

Zwetschgen

Zwetschgenmuß, – Saft und – Likör

Rotweinzwetschgen

  • 2 kg Zwetschgen
  • 500 ml trockener Rotwein
  • 200 ml Traubensaft (z.B. selbst gemacht vom letzten Jahr)
  • 100 g Zucker
  • 1 Zimtstange
  • 5-6 kleine sterile Sturzgläser*

Rotwein, Traubensaft, Zucker und Zimtstange in einen großen Topf geben. Mit Deckel erhitzen bis es siedet und ohne Deckel 20 Minuten lang leise köcheln lassen. Danach abkühlen lassen und die Zimtstange entfernen.

In der Zwischenzeit werden die Zwetschgen halbiert und entkernt. Wenn du möchtest, kannst du die Kerne wieder in einem sauberen Glas sammeln um später einen Zwetschgenkernlikör herzustellen.

Die rohen Früchte werden nun eng in die Sturzgläser geschichtet. An diesem Punkt wird klar, warum du diese Art Gläser verwenden solltest. Gläser mit einem engen Hals lassen sich nur schlecht befüllen. Der Rotweinguss wird vorsichtig in die Gläser gegossen, sodass ein guter Zentimeter Luft zum oberen Rand bleibt. Die Gläser fest verschließen.

Die vollen Gläser in das tiefe Blech des Backofens stellen, sodass sie sich nicht berühren und Wasser hineingießen. Das Wasser sollte ca. 2 cm hoch stehen. Das machst du am besten, wenn das Blech bereits im kalten Ofen steht.

Den Backofen auf 80°C stellen und die Rotweinzwetschgen ca. 30 Minuten erhitzen. Danach die Ofentür öffnen und langsam abkühlen lassen. Während des Abkühlens macht es „Knack“. Die Gläser sind nun dicht und lassen sich bis zu 10 Monate an einem dunklen Ort lagern. Prüfe bitte alle Gläser, bei mir ist manchmal eins dabei, das nicht schließt. Das muss zeitnah aufgebraucht werden.

Gläser sterilisieren

Die Gläser könnt ihr in einem Flaschensterilisator (z.B. von Nip*), oder im Backofen sterilisieren. Dazu werden die Schraubgläser mit Wasser ausgespült, feucht und offen in den kalten Ofen gestellt, die Deckel werden dazugelegt und bei 100°C 20 Minuten erhitzt. Nach dem abkühlen nicht hineinfassen und den Deckel nicht an der Innenseite anfassen. Fest verschlossen können sterilisierte Gläser einige Zeit aufbewahrt werden, ohne dass sie beim nächsten Einsatz erneut sterilisiert werden müssen. Ich habe meist 2 – 3 Gläser im Vorratsschrank um auch mal spontan z.B. Marmelade kochen zu können.

Extra Tipp

Schraubgläser zum Einkochen von Obst und Gemüse müssen nicht gekauft werden. Alle möglichen Lebensmittel, die man ohnehin auf seinem Einkaufszettel stehen hat, kommen in Gläsern verpackt. z.B. Essiggurken oder Kichererbsen. Zudem bekomme ich häufig leere Gläser von Bekannten und Verwandten, die selbst nichts einkochen. Die bekommen als Dank immer mal wieder ein Glas Marmelade oder ähnliches. Manche der Gläser verwende ich auch zur Aufbewahrung von Linsen oder ähnlichen trockenen Lebensmitteln.

Weitere Rezepte findest du hier und Küchentipps hier.

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