Spielvarianten
Kinder wollen spielen. Manchmal das selbe Spiel immer wieder und manchmal kann es nicht abwechslungsreich genug sein. Allerdings ist es weder sinnvoll, noch möglich und schon gar nicht nachhaltig die Kinder mit Spielzeug zu überhäufen. Ein Überangebot kann sie überfordern und ermüden. Die Lust am Spiel vergeht, weil sie sich nicht entscheiden können.
Tipp:
Wenn bereits ein Zuviel an Spielzeug vorhanden ist, empfiehlt es sich gemeinsam mit dem Kind ein paar Spiele und weitere Spielzeuge in eine Kiste zu packen und eine Weile zu verräumen. Nach wenigen Wochen wird es wieder geholt und dafür andere Spielsachen weggeräumt. Mehr dazu bei Greenstories.de.
Wenn du für dein Kind neues Spielzeug kaufen möchtest, stelle dir ein paar Fragen:
- Kann ich das gebraucht kaufen?
- Wird mein Kind wirklich längerfristig damit spielen? (Diese Frage ist schwierig zu beantworten. Je nachdem wie alt das Kind ist und wie gut es einschätzen kann ob es sich etwas wirklich wünscht.)
- Ist das Spielzeug für einen langen Altersabschnitt interessant? Gibt es vielleicht verschiedene Schwierigkeitsgrade?
- Hat mein Kind schon so etwas ähnliches?
- Wenn es sich um einen Gegenstand handelt, gibt es ihn aus Holz oder einem anderen nachhaltigen Werkstoff?
- Kann das Spielzeug nur auf eine einzige Art verwendet werden?
Extra Tipp:
Ich musste feststellen, dass die Frage „Hätte ich als Kind gerne damit gespielt?“ nur bedingt anwendbar ist. Dadurch habe ich bereits den ein oder anderen Fehlkauf getätigt, da mein Kind teilweise andere Vorlieben hat, als ich sie als Kind hatte.
Wenden wir uns dem letzten Punkt der Frageliste zu.
Kann das Spielzeug nur auf eine einzige Art verwendet werden? Hier sollte die Antwort am besten „Nein“ heißen. Je mehr Spielvarianten desto besser.
Das wohl bekannteste Beispiel für ein Spielzeug, das auf mindestens zwei Arten verwendbar ist, sind Dominosteine.
Spiele und ihre Varianten
Domino
- Domino* (welches an sich bereits in mehreren Varianten spielbar ist)
Hierbei werden die Steine gemischt und gleichmäßig an die Spieler verteilt. Ziel des Spiels ist es durch geschicktes anlegen an andere Steine mit der selben Augenzahl die eigenen Steine so schnell wie möglich auszuspielen. (Quelle: Wikipedia) - Geschicklichkeitsspiel Dominoeffekt
Wenn die Dominosteine hochkant und in geringem Abstand zueinander aufgestellt werden, wird durch einfaches anstupsen eine Kettenreaktion ausgelöst. (Quelle: Wikipedia) - Kleine Gebilde bauen
Da Dominosteine alle die gleiche Größe haben können damit kleine komplexe Gebilde gebaut werden. - Mathematikrätsel (Für ältere Kinder und Erwachsene)
Die Steine werden in zufälliger Reihenfolge im Block ausgelegt und Matherätsel gestellt. z.B. Alle Augen in einer Reihe addieren, oder bestimmte Steine miteinander multiplizieren. - Augenwürfeln
Dazu benötigst du zwei Würfel und einen Satz 6er Domino (d.h. dass die höchste vorhandene Augenzahl die sechs ist). Vor dem Spiel werden die Steine auf denen eine „0“ Seite vorhanden ist aussortiert. Nun werden die restlichen Steine gut gemischt mit der Augenseite nach oben ausgelegt. Ein Spieler würfelt mit beiden Würfeln gleichzeitig. Nun versuchen alle Spieler so schnell wie möglich den Stein zu finden der die selbe Augenzahlen aufweist wie die Würfel.
Stapelbecher
Der Klassiker für Babys und Kleinkinder sind Stapelbecher*.
Es gibt sie bereits ganz günstig in Drogerien und Spielzeugläden. Hier auf die Altersfreigabe (entweder ab 6 oder ab 12 Monate) achten. Diese Spielsachen dürfen kein Bisphenol-A (BPA) enthalten.
Die Stapelbecher können lange interessant für Kinder sein, sofern man weiß welche Spielmöglichkeiten sie bieten.
- Stapeln und zusammenstecken
- trockene Bohnen/Erbsen umfüllen (durch schütten oder löffeln)
- Becher sortieren
Meist bestehen die Bechersets aus mehreren Bechern wobei immer zwei die gleiche Farbe haben - Spielzeuge sortieren
Kleine Spielsachen wie z.B. Klemmbausteine in den gleichen Farben der Becher suchen, sie können in die farblich passenden Becher sortiert werden - Badewannenspielzeug (Die Bechersets mit dem dicken Rand können i.d.R. nicht untergehen)
- Sand- und Planschbeckenspielzeug
- Matroschka
Becher ohne dicken Rand (z.B. von HABA*) können gegenläufig ineinander gesteckt werden, sodass du in der Mitte ein kleines Spielzeug verstecken kannst
Regenbogen aus Holz
Nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch vielfältig verwendbar sind die Holzregenbögen *von verschiedenen Herstellern. Es können die verschiedensten Gebilde damit gebaut werden.
- Türme bauen (Balance- und Geschicklichkeitsübung, leicht)
- Schale (Balance- und Geschicklichkeitsübung, schwierig)
- Murmelbahn / als Schlange oder Spirale aufgestellt
- Kugelbogen
- Autobahn (für kleine Autos, ganz gerade aufbauen sonst funktioniert es nicht)
- Zusätzlich zu anderen Bausteinen zum bauen von Landschaften
- Indoorkrocket / Mit einem Stab eine Kugel anstoßen und versuchen sie durch die aufgestellten Bögen kullern zu lassen. Je kleiner der Bogen, desto schwieriger
Memory
Wahrscheinlich hast du meinen nächsten Tipp bereits selbst im Kindergarten oder zuhause mit den Eltern gespielt: Memory
Dieses Spiel kannst du hervorragend gebraucht kaufen. Es gibt gefühlt 1000 Variationen. Beim Kauf achtest du am besten darauf, dass die Bilder so unterschiedlich wie möglich sind. Also keine Themenmemories wie Fahrzeuge oder Prinzessinnen. Mein Lieblingsmemory ist die Kindervariante von Ravensburger*.
Spielmöglichkeiten für zwei oder mehr Kinder:
- Memory
Abwechselnd werden zwei Karten aufgedeckt. Sind es unterschiedliche Motive werden sie wieder umgedreht. Sind es gleiche Motive darf man das Paar behalten und ist noch einmal dran. Wer am Ende die meisten Bildpaare hat, hat gewonnen. - Lotto
Vor dem Spiel werden die Bildpaare getrennt. Jeder Spieler bekommt die gleiche Anzahl Bildkarten und legt sie aufgedeckt vor sich hin. Die dazugehörigen Bildkarten werden verdeckt und gut gemischt in die Mitte gelegt. Überzählige Bildpaare werden in die Schachtel zurückgelegt. Nun werden abwechselnd Bildkarten aufgedeckt, sodass alle Spieler sie sehen können. Gehört das Bild zu den eigenen Bildkarten darf man es behalten. Gehört es zu einem anderen Spieler legt man es zurück. Wer als erster alle Bildkarten Paare gefunden hat, hat gewonnen. - Pantomime
Vor Spielbeginn werden die Begriffe aussortiert, die sich nicht pantomimisch darstellen lassen. Die doppelten Bildkarten werden aussortiert und aus den zu verwendenden Begriffen ein verdeckter Stapel gebildet. Ein Spieler nimmt die oberste Karte so, dass die anderen Spieler das Bild nicht sehen. Nun versucht er den Begriff pantomimisch darzustellen und die anderen Spieler müssen ihn erraten. - Schnipp-Schnapp
Die Bildpaare werden getrennt. Die eine Hälfte wird mit der Bildseite nach oben auf dem Tisch verteilt. Mit der anderen Hälfte wird ein verdeckter Stapel erstellt. Ein Spieler deckt eine Karte auf „Schnipp“ und wer als erster die dazu passende Karte berührt „Schnapp“, darf sie behalten. Der mit den meisten Karten gewinnt am Ende.
Spielmöglichkeiten für ein oder mehrere Kinder
- Wo ist das Bild?
Vor dem Spiel werden die Bildpaare getrennt. In der Mitte werden mehrere Bildkarten (Für Anfänger sechs Stück, danach kann man die Anzahl langsam steigern) mit der Bildseite nach oben ausgelegt. Die dazu passenden Bildpaare bilden einen verdeckten Stapel. Nun prägt sich jeder Spieler alle Bilder und ihre Positionen ein. Dann werden die Bildkarten umgedreht und die erste Karte vom Stapel genommen. Der Spieler der an der Reihe ist deckt die Karte auf unter der er das passende Bild vermutet. Ist es korrekt darf er das Pärchen behalten. Ist es falsch, wird die Karte wieder verdeckt und der nächste Spieler darf eine Karte aufdecken. Wer am Ende die meisten Karten hat, hat gewonnen. - Geschichtenbeutel
alle Karten werden in einen Stoffbeutel gelegt und jeder Spieler muss zwei oder drei Karten (das wird vorher vereinbart) blind ziehen und sie in eine kurze Geschichte einarbeiten. - Wörter lernen
Man zeigt dem Kind nacheinander die Karten und sagt das entsprechende Wort dazu. Dann kann das Kind das Wort wiederholen und die Karte in eine Dose oder Schachtel mit Schlitz im Deckel stecken. Dies fördert zusätzlich die Feinmotorik. - Einzahl, Mehrzahl
Für Kinder die schon besser sprechen können. Sie sollen das entsprechende Wort der Bildkarte sagen und dazu die Mehrzahl. - Reimwörter
Die Karten werden mit der Bildseite nach unten gestapelt. Die oberste Karte wird aufgedeckt und wer am schnellsten ein Reimwort dazu findet darf sie behalten. Da die Bilder alle doppelt vorkommen muss beim zweiten mal ein neues Reimwort gefunden werden. - Silbenklatschen
Für Vorschüler und Grundschüler. Die Bildpaare werden getrennt und verdeckt gestapelt. Man benötigt nur einen Stapel. Die oberste Karte wird umgedreht, der Begriff genannt und dann zu den Silben geklatscht. - Sortieren
Hier kannst du dir verschiedene Kategorien überlegen in die die Bildkarten sortiert werden sollen. z.B. der, die, das oder Tiere, Dinge, Pflanzen.
Gleichförmige Holzbausteine
Je mehr dieser Bausteine du hast, desto größere Gebilde kannst du damit bauen. Aber für die meisten Ideen reicht ein Startpaket* mit 200 Stück.
- Gebilde bauen
Mit den Holzbausteinen kann man Türme, Brücken und alles mögliche bauen. Auf YouTube finden sich einige Tutorial-Videos für komplexe Gebilde. Zusammen mit einem Satz unterschiedlicher Holzsteine kann man ganze Landschaften bauen. - Murmelbahn bauen
Mit etwas Geschick lässt sich eine Murmelbahn bauen. Hier bieten sich ebenfalls YouTube Tutorials an. - Geschicklichkeitsspiel Dominoeffekt
Hierzu die Steine hochkant in geringem Abstand auf einer ebenen Fläche in einer Linie aufstellen. Durch anstupsen den Dominoeffekt auslösen. - Bilder legen
Egal ob du die naturfarbenen oder die bunten hast, mit den Holzbausteinen lassen sich Bilder und Muster legen. - Geschicklichkeits- und Gleichgewichtsspiel
Mit nur wenigen Bausteinen lassen sich kleine Gebilde bauen, bei denen man eine ruhige Hand braucht und das Hauptaugenmerk auf das Gleichgewicht legen muss. - Kegeln
Hierzu die Steine hochkant auf eine ebene Fläche in einer dreieckigen Form aufbauen. Mit einer Kugel darauf zielen, hinrollen lassen und so viele Steine wie möglich damit umwerfen.
Wie du siehst brauchst du nur wenige Spielzeuge, wenn du dir mit etwas Kreativität weitere Spielmöglichkeiten dazu ausdenken kannst.
Mehr Tipps und Tricks zum Thema Nachhaltigkeit im Familienleben findet ihr hier.
Enthält Affiliat-Links (mit * gekennzeichnet)