8 häufige Ernährungsformen

Häufig fallen auf Social-Media-Plattformen oder anderen Medien Begrifflichkeiten rund um die verschiedenen Ernährungsformen. Doch was steckt dahinter?

Diese Bezeichnungen bieten zumindest grobe Definitionen auf was bei der Ernährung (und dem Lebensstil) geachtet wird. Entgegen der landläufigen Meinung ist keine dieser Ernährungsformen per se „gesund“ oder „ungesund“. Es kommt immer auf die Abwechslung, den Anteil an frischem Obst und Gemüse und weitere Aspekte an.

Im Weiteren zeige ich euch verschiedene Ernährungsformen und worauf dabei geachtet wird.

Häufige Ernährungsform Mischkost

Mischköstler, oder auch (manchmal abwertend gemeint) Omnivoren, also salopp gesagt „Allesfresser“, essen tierische und pflanzliche Lebensmittel. Ebenso werden verarbeitete wie unverarbeitete Lebensmittel konsumiert. Genaue Zahlen habe ich nicht gefunden, aber es sind wohl mindestens 40 % der Bevölkerung die sich auf diese Art ernähren. Häufig wird den „Omnis“ vorgeworfen ihre Lebensmittel ohne Rücksicht auf Tierwohl, Klima und andere Faktoren auszuwählen.

Häufigste Ernährungsform Flexitarier

Auch „Teilzeitvegetarier“ genannt, ernähren sich ähnlich wie Mischköstler. Jedoch werden tierische Produkte, insbesondere Fleisch und Fisch mit sehr viel Bedacht und in geringerem Ausmaß als bei der Mischkost verzehrt. Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ernährten sich im Jahr 2022 44 % der für die Statistik Befragten flexitarisch (Quelle).

Zur dieser Ernährungsform gehören auch vegetarische / vegane Ersatzprodukte. Die Gründe dafür sind vielfältig. Die Teilnehmer wurden gefragt warum sie auf Alternativprodukte zurückgreifen. Am häufigsten genannt wurden Neugier, Tierschutz, Geschmack und Klima/Umwelt.

Bild: Lasagne mit veganem Hack*

Paleo

Diese Ernährungsform ist eine Unterart der Mischkost. Es wird grob gesagt nur das gegessen, was es bereits in der Steinzeit gab. Fleisch, Fisch, Eier, Obst, Gemüse, Nüsse und Samen. Dagegen nicht erlaubt sind Zucker, Hülsenfrüchte, Getreide und (der wohl wichtigste Punkt) verarbeitete Lebensmittel. Diese Ernährungsform ist sehr fleischlastig.

Pescetarier

Das Wort Pescetarier leitet sich vom lateinischen Wort für Fisch (Pisce) ab. In dieser Ernährungsform wird außer Fisch kein Fleisch verzehrt.

Diese Ernährungsform bietet die Vorteile einer fischreichen Ernährung, die Omega-3-Fettsäuren und Proteine liefert, während sie den Fleischkonsum minimiert. Es ist jedoch notwendig, darauf zu achten, dass die Fischquellen nachhaltig und frei von Schadstoffen sind.

Good to know: Früher hieß es, dass Fisch kein Fleisch ist und deshalb von Vegetariern gegessen werden darf. Nicht selten gab es auf z.B. Firmen- und Familienfeiern als „vegetarisches“ Gericht irgendetwas mit Fisch. Doch woher kam diese Annahme? Hier müssen wir in der Zeit zurückreisen. Da das Fleisch von Fischen eine andere Struktur und einen anderen Geschmack als das Fleisch von Landtieren aufweist wurde kurzerhand erklärt, dass es sich hierbei nicht um Fleisch handelt. Viele Klöster legten deshalb Fischteiche an um auch in der Fastenzeit vor Ostern gut versorgt zu sein.

Vegetarier

Je nach Quelle ernähren sich zwischen 7 und 10 % der deutschen vegetarisch. Vegetarier verzichten auf alle Lebensmittel für die Tiere getötet werden müssen. Dazu zählen nicht nur Fisch und Fleisch, sondern auch Insekten und Nebenerzeugnisse wie Gelatine.

Vegetarier Unterarten

  • Ovo-Lacto-Vegetarier: Essen außer Eiern und Milch keine tierischen Produkte
  • Ovo-Vegetarier: Essen außer Eiern keine tierischen Produkte
  • Lacto-Vegetarier: Essen außer Milch keine tierischen Produkte

Rohkost und Rohkost-Vegan

Bei der Rohkost werden die Lebensmittel (insbesondere Obst und Gemüse) Roh gegessen, oder langsam bei ca. 40°C gegart. Einige Vitamine sind nicht hitzebeständig, so wird umgangen, dass diese beim Kochen zerstört werden. Zu diesen Nährstoffen zählen unter anderem Vitamin B12 und Folsäure.

Der Schwerpunkt liegt auf frischem Obst, Gemüse, Nüssen, Samen und Keimlingen. Diese Ernährungsform kann reich an Nährstoffen sein, aber es erfordert auch sorgfältige Planung, um einen ausgewogenen Nährstoffgehalt zu gewährleisten und mögliche Gesundheitsrisiken durch unzureichend gekochte Lebensmittel zu vermeiden.

Rohkostsalat

Bild: Salat aus grünem Spargel, Tomaten, Erdbeeren und Feta

Pflanzenbasiert

Eine pflanzenbasierte Ernährung ist überwiegend vegan, aber nicht zwingend vegetarisch. Dies kann zum Beispiel auf Personen zutreffen, die an sechs Tagen die Woche vegan leben, aber am Sonntag gerne ein Frühstücksei essen, oder einmal im Monat beim Essen gehen einen Salat mit Hähnchen. Klar ist, die Menge an tierischen Lebensmitteln ist nochmal drastisch weniger als bei den Flexitariern. Manche wechseln irgendwann in den Veganismus.

Vegan

Die Definition der „Vegan Society“ lautet folgendermaßen: Veganismus ist eine Lebensweise, die versucht – soweit wie praktisch durchführbar – alle Formen der Ausbeutung und Grausamkeiten an leidensfähigen Tieren für Essen, Kleidung und andere Zwecke zu vermeiden; und in weiterer Folge die Entwicklung und Verwendung von tierfreien Alternativen zu Gunsten von Mensch, Tier und Umwelt fördert. In Bezug auf die Ernährung bedeutet dies den Verzicht auf alle Produkte, die zur Gänze oder teilweise von Tieren gewonnen werden.

Diese Ernährungsform ist mit einem geringeren Risiko für bestimmte Gesundheitsprobleme verbunden, aber es ist wichtig, auf eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen wie Vitamin B12, Eisen und Kalzium zu achten.

Veganer essen nichts, das tierischen Ursprungs ist. Häufig weiten Personen die Vegan leben die darin enthaltenen Regeln auch auf ihren weiteren Lebensstil aus. Besonders dann, wenn die Entscheidung auf ethischen Gründen basiert. So wird auch auf tierische Hilfsmittel wie z. B. Gelatine zur Klärung von Apfelsaft oder Wein, Kleber auf Basis von tierischen Eiweißen oder Weichspüler auf Basis von tierischen Fetten (Quelle) verzichtet. Außerdem wird beim Kauf von Kosmetika ebenfalls auf das Vegan-Label geachtet, da diese frei von Tierversuchen ist.

Die vegane Lebensweise stößt im Bereich der Medizin allerdings an ihre Grenzen. Die meisten Medikamente durchlaufen in der Entwicklung eine Tierversuchsphase. Was sich bei manchen Nahrungsergänzungsmitteln jedoch vermeiden lässt ist Fischöl in Omega 3 Präparaten. In Algen ist ebenfalls Omega 3 enthalten.

Fazit

Die Vielfalt der Ernährungsformen zeigt, dass es kein „One-Size-Fits-All“ gibt. Jeder Mensch hat individuelle Bedürfnisse und Vorlieben. Die Wahl der Ernährungsform sollte gut durchdacht und auf die persönlichen Ziele und Umstände abgestimmt sein. Egal für welche Ernährungsform man sich entscheidet, eine ausgewogene, abwechslungsreiche und nachhaltige Ernährung ist immer von großer Bedeutung. Denn eine bewusste Ernährung kann nicht nur die Gesundheit fördern, sondern auch einen positiven Beitrag zur Umwelt leisten.

Vegane Rezepte, die sich für viele dieser Ernährungsformen eignen findest du HIER.

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